Peter Klinger

Caritas-Direktor

Was ist eine gute Gesellschaft?

Mai 2015

Moderne Gesellschaften wie die unsrige zeichnen sich dadurch aus, dass Werte sich rasant verändern. Die technische Entwicklung der vergangenen 20 Jahre hat uns viel an Möglichkeiten und Neuem gebracht. Vor allem die kommunikativen Instrumente erlauben uns, dass früher Undenkbares nun in die alltägliche Realität eingekehrt ist.

Was aber betrachten wir als „gute“ Gesellschaft? In allererster Linie eine Gesellschaft, die über Wohlstand verfügt. Wohlstand jedoch ist nicht gleich Reichtum! Denn im Wohlstand steckt eine Zufriedenheit und vor allem ein gerechter Ausgleich. Im Reichtum jedoch lauert die Gier des Nie-genug-Habens: Man könnte ja immer noch mehr besitzen, zumindest mehr als die anderen.

Wohlstand meint „zum Wohl aller“, und Wohlstand hat viel mit dem solidarischen Gefüge zu tun, mit der Gemeinschaft, mit Sorge und Für-Sorge. Das aufmerksame Miteinander ist ein wesentlicher Teil von Wohlstand, den wir oftmals unterschätzen. Eine gute Gesellschaft ist immer eine, die die Sorge für einander, das Wohlergehen aller – eben den Wohlstand – in den Mittelpunkt stellt. Ich denke, wir müssen unsere Vorstellung von einer guten Gesellschaft in diese Richtung schärfen.