Thomas Blank

Wasserwirtschaftler

Wasserreich(es) Vorarlberg

Oktober 2020

Wer hat nicht in den schönen Sommermonaten einen sprudelnden Bergbach fotografiert, ein Foto vom Sonnenuntergang am Bodensee versendet oder geliked? So viele Wasser-Bilder wie in diesem speziellen Sommer gab es noch nie! Zu Werbefotos oder Urlaubs-Posts mit Kitschfaktor gehören selbstverständlich Wasser, Bäche, Flüsse und Seen.
Wir leben und wirtschaften in einer sehr wasserreichen Gegend: Die Lage am Nordstau der Alpen und in der Westwindzone bringt Regen in Hülle und Fülle. Das gibt es in Europa nur in sehr wenigen Regionen. Die großen Wassermengen sind ein nicht wirklich von uns beeinflussbares Geschenk des Himmels. Manchmal – wenn es tagelang regnet und die Bäche Hochwasser führen – bekommen wir sogar zu viel des Guten … 
Sehr wohl beeinflussbar ist, wie wir mit dem vielen Wasser umgehen, wie wir es verwenden und wieder in den Kreislauf zurückgeben. Der gute Umgang mit diesem Schatz ist nicht selbstverständlich. Das zeigt ein Blick in andere Welt-Regionen oder in die jüngere Geschichte Vorarlbergs. Die Weltwasserkonferenzen berichten von der globalen Wasserkrise: von Verschmutzung, Verschwendung, keinem Zugang zu Trinkwasser. 
Auch bei uns gab es bis in die 1980er-Jahre Badeverbot in Bächen oder am Bodensee. Wer kann sich noch an farbige Bäche oder das schäumende Bodenseeufer erinnern? Zum Glück ist das vorbei. Rund um den Bodensee wurde in den letzten 70 Jahren über vier Milliarden Euro investiert in Kanalisation und Kläranlagen in allen Landesteilen. Dank dieses gemeinsamen Kraftakts haben wir heute saubere Gewässer für Mensch und Natur, das Badewasser hat ausgezeichnete Qualität. Wir müssen unsere Gewässer schützen und mit vereinten Kräften tun wir das auch. Für eine gute Zukunft in unserem wasserreichen Land Vorarlberg!