Lukas A. Schrott

Geschäftsführer der REGIO Bregenzerwald

Wohlstand und Entwicklung in Vorarlberg

Dezember 2015

Zugegeben, der Wohlstand und die Entwicklungen in Vorarlberg sind trotz aller Krisen (noch) sehr hoch. Im letzten Ranking nach dem regionalen Wohlstandsindikator RDI erreichte Vorarlberg Platz 2 aller österreichischen Bundesländer. Auch hinsichtlich der Lebenserwartung gibt es nur ein Bundesland, in welchem die Einwohner noch älter werden. Die durchschnittlichen Nettoeinkommen sind die dritthöchsten Österreichs, und ja, beim Bildungs­niveau finden wir uns zwar auf dem letzten Platz wieder, zeigen aber gleichzeitig große Stärken im Bereich der Facharbeiter und Lehrlinge. Aber was bedeutet das?

Schaut man sich die Zahlen und Ergebnisse genauer an, so zeigt sich, dass dieser enorme Wohlstandsanstieg seit Anfang der 1990er-Jahre stagniert, auch die Einkommensentwicklungen und die Bildung zeigen einen konstanten stagnierenden Trend. Gleichzeitig geht auch bei uns die Einkommensschere weiter auf. Ohne die Europäische Union wären diese Unterschiede wohl noch stärker ausgeprägt. Gleichzeitig muss uns bewusst sein, dass die Zukunft in einer globalen Welt in starkem, regionalem Handeln liegt. Dies mag im ersten Moment widersprüchlich klingen, es gilt aber die Synergien und Chancen zu nutzen.

Denke global und handle regional, sagt ein bekanntes Sprichwort. Regionalität bedeutet auch, regional und föderal zu handeln. Starke und blühende Ortszentren, die verstärkte Förderung des ländlichen Raumes – durch die politische Hand, aber auch durch das eigene Handeln – und die Konsumation von regionalen Produkten und in regionalen Geschäften sind letztlich der Schlüssel zu einem Anstieg des gesamten Wohlstands, unter welchem die Volkswirtschaftslehre weit mehr als nur eine Einkommensgröße oder Anhäufung von Geld versteht.