Herbert Motter

Im Rückspiegel

März 2023

Vorarlbergs Wirtschaft im Februar 2023

Das Raumholzmodul von Kaufmann Bausysteme hat sich im Bildungsbau als echter Vorzugsschüler erwiesen. Dafür winkt dem Unternehmen ausReuthe nun ein 210-Millionen- Euro- Auftrag in Berlin: In einer ersten Phase sind fünf Holzmodul-Compartmentschulen geplant, weitere fünf sollen folgen. Etwas mehr als 100 Tage dauert die rekordverdächtige Fertigstellung einer Schule, von der Planung bis zur Montage, beziehungsweise Übergabe.

Erfolge auf ganz anderer Linie konnten Vorarlbergs Werbeagenturen feiern; konkret holten die Design-Agentur Zeughaus (2x), die Branding- und Kommunikationsagentur die3 und die zurgams Kommunikationsagentur GmbH German Design Awards nach Vorarlberg. Der German Design Award ist einer der anerkanntesten internationalen Design-Awards. Tausende Einreichungen werden von einer internationalen Jury, die sich aus führenden Fachleuten aller Disziplinen des Designs zusammensetzt, bewertet. Ausgezeichnet wurde auch eine PR-Kommunikation von Gebrüder Weiss. Das Logistikunternehmen unterstützt die Wissenschaftler des Österreichischen Weltraumforums bei Manövern auf der Erde. Ziel dieser Missionen ist es, die Bedingungen auf dem Roten Planeten Mars weitestgehend zu simulieren und Mensch und Equipment für diese anspruchsvollen Herausforderungen vorzubereiten. Das „in-Szene-setzen“ dieser Mission wurde nun mit dem Österreichischen Staatspreis gewürdigt.

Anfang des Jahres zeigte sich der Vor­arlberger Arbeitsmarkt widerstandsfähig. Das gleiche gilt auch für den Vorarl­berger Lehrstellenmarkt – das Angebot an freien Lehrstellen ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gewachsen. Aktuell sind 220 Personen lehrstellensuchend beim AMS Vorarlberg vorgemerkt. Demgegenüber stehen 1338 offene Lehrstellen, aus denen die Jugendlichen aussuchen können. Das Thema Fachleute ist ein Dauerbrenner für die Wirtschaft in Vorarlberg. Die Bludenzer Holdinggesellschaft Getzner, Mutter & Cie zeigt sich dabei als sozial verantwortungsvoller und standorttreuer Arbeitgeber, indem er weiteren modernen Wohnraum als Anreiz für Fachkräfte schafft. Mit den neuen 61 Einheiten – investiert wurden zwölf Millionen Euro – werden über 200 Betriebswohnungen im Raum Bludenz angeboten.

Angeboten hat sich der Photovoltaik-Spezialist Hansesun erfolgsversprechend in Liechtenstein. Das Mitte 2022 gegründete Unternehmen der Vorarlberger Gruppe plant für 2023 ein starkes Wachstum. Rund zwei Megawatt Peak (MWp) Leistung will Hansesun im ersten Jahr realisieren. Neben Großprojekten konzentriert sich das Unternehmen auf schlüsselfertige Angebote für private Ein- und Mehrfamilienhäuser bei unserem Nachbarn. Wenn es um das Thema Bauen geht, ist die com:bau die richtungsweisende Messe in der Vier-Länder-Region; heuer in ihrer zehnten Auflage. Rund 9000 Besucher konnten die 160 Austeller mit ihren Kernthemen Energie, Bauen, Sanieren und Immobilien an drei Tagen Ende Februar verzeichnen.

Großer Beliebtheit wird sich frame, der neu eröffnete Raum für Design in Weiler, erfreuen. Auf 4500 Quadratmeter bieten reiter design, Tschabrun und Conceptlicht gemeinsam internationale Premium-Marken aus den Bereichen Möbel, Boden/Wand/Decke, Licht sowie Accessoires an.
Wenige hundert Meter entfernt steht das zweite, markante Gebäude im Interpark Focus kurz vor der Fertigstellung. Erste Firmen wie Omicron electronics, die Donau Versicherung oder Basiswest ziehen bereits in den zweiten Inter­Twins mit 3000 Quadratmetern Nutzfläche ein. 100 neue Arbeitsplätze für Technologie, Digitalisierung und Wirtschafts­dienst­leistungen entstehen.

Eine weitere Steigerung des Personals plant e.battery systems. Der Vorarlberger Batterie-Technik-Spezialist setzt nach der dritten Umsatzverdoppelung in Folge auch im Geschäftsjahr 2022/23 auf weiteres Wachstum. Der Fokus liegt auf internationalen Wachstumsmärkten in Indien, im Nahen Osten und Europa.  Zugewinne gibt es auch für den Tourismus in Vorarlberg. Laut dem aktuellen Tourismusbericht der Landesstelle für Statistik haben die Vorarlberger Tourismusbetriebe in der laufenden Wintersaison rund 514.500 Gäste mit 1,96 Millionen Übernachtungen gezählt, das sind im Vergleich zum vergangenen Winter um 44,3 Prozent mehr Ankünfte und um 30,6 Prozent mehr Nächtigungen.

Rund 1,8 Hektar groß ist das Betriebsgelände von Arlberg Getränke in Stallehr – nach der Schließung der Produktion geht es jetzt um die zukünftige Nutzung des gesamten Areals mit drei Hallen – bei der Suche nach Lösungen ist auch der Feldkircher Unternehmer Horst Böhler an Bord – erste Interessenten sind in Gesprächen.

Für Gesprächsstoff sorgt der Quartiers- und Standortentwickler F.M. Hämmerle, der zukünftig auf Wärme aus regionaler Biomasse setzt. Bis Ende 2023 soll ein neues Biomasse-Heizwerk in Betrieb gehen, das rund 80 Gebäude mit Wärme versorgt – dafür werden rund neun Millionen Euro investiert.
Regionale Investitionen werden mit der seit 7. Februar gültigen Verlängerung der Erhöhungen im Rahmen der Schwellenwerteverordnung erleichtert. Damit ist – begrenzt bis 30. Juni 2023 – die Direktvergabegrenze an ein Unternehmen bis 100.000 Euro netto und das nicht offene Verfahren ohne Bekanntmachung mit drei Unternehmen im Baubereich bis einer Millionen Euro netto zulässig.

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