Herbert Motter

„Stab der Vorarlberger Wirtschaft“ konstituiert

Juli 2020

Auf Einladung von WKV-Präsident Hans Peter Metzler und im Beisein von Landesrat Marco Tittler formierte sich nun der „Stab der Vorarlberger Wirtschaft“, der unternehmerische Kraft mit systemrelevanten Partnerschaften der Wirtschaft vereint, ganz nach Vorarlberger Art. Ziel ist, der Wirtschaft mit Kraft und Kompetenz zur Seite zu stehen.

Gemeinsam den Blick auf die aktuellen Entwicklungen zu intensivieren, die Koordination untereinander auszubauen und verbindlich vorzugehen, das ist das Ziel des „Stabs der Vorarlberger Wirtschaft“, der dieser Tage im Rahmen einer konstituierenden Sitzung in der Wirtschaftskammer gegründet wurde. Der Stab soll unter Einbindung der Fachorganisationen, der Sparten und Branchen verschiedene Problemfelder und Herausforderungen identifizieren und gemeinsam mit den System- und Sozialpartnern sowie dem Land konkrete Lösungsmaßnahmen umsetzen. Geplant ist, dass sich die Teilnehmer alle 14 Tage treffen, zu jeweils unterschiedlichen Themen, ein laufendes Monitoring und wissenschaftliche Begleitung sind Teil der Strategie des neuen Gremiums. Hans Peter Metzler, der Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg, sagte bei der Gründung des von ihm initiierten Stabes: „Wir setzen damit ein klares Zeichen zur Unterstützung der Vorarlberger Wirtschaft, die zurecht Hilfe durch eine geballte Wirtschaftskompetenz erwartet.“ Wirtschaftslandesrat Marco Tittler sieht im „Stab der Vorarl­berger Wirtschaft“ ein wichtiges Signal im Zusammenspiel der Kräfte im Land. „Die Branchengespräche der vergangenen Woche dienen uns als Grundlage für ein Impulsprogramm, in dem der Wiederaufschwung der Wirtschaft und die Sicherung des Arbeitsmarktes zentrale Bereiche darstellen. Es sind zum einen flankierende Maßnahmen zu den Bundesprogrammen und zum anderen Impulse auf Landesebene, wie das Hochhalten der Bauprogramme des Landes.“ Metzler und Tittler übernehmen denn auch die strategische Leitung im „Stab der Wirtschaft“. Mit der operativen Umsetzung der Maßnahmen sind Wirtschaftskammer-Direktor Christoph Jenny, Harald Moosbrugger, der Vorstand der Wirtschaftsabteilung des Landes, und Jimmy Heinzl, der Geschäftsführer der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH, betraut.

Zentrale Themen

Der Stab, der themenabhängig die Expertise der Branchen, der Wissenschaft und weiterer fachlicher Experten einholen wird, hat sich zum Auftakt gleich einem zentralen Thema gewidmet, der Lehre, im Beisein von Arbeiterkammer-Präsident Hubert Hämmerle, AMS-Chef Bernhard Bereuter und BIFO-Geschäftsführer Andreas Pichler. Einleitend stand die aktuelle Situation der Wirtschaft im Vordergrund. Und da zeigt ein Blick, wie herausfordernd die Situation ist. Laut dem BIP-Indikator der Österreichischen Nationalbank ist die wirtschaftliche Aktivität nach einer wochenlangen Seitwärtsbewegung zwar leicht angestiegen; an der Aufwärtsbewegung hatte demnach der private Konsum den größten Anteil, gefolgt von den Exporten. Auch vom Tourismus kamen schwach positive Signale. Und doch zeigte der BIP-Indikator der Österreichischen Nationalbank für die Kalenderwoche, in der die Sitzung stattfand, einen Rückstand von 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Vorarlberg waren zum entsprechenden Zeitpunkt 16.700 Personen arbeitslos und rund 51.600 Beschäftigte in Kurzarbeit. Laut Bernhard Bereuter waren im Mai 2020 in Vorarlberg 462 Personen auf der Suche nach einer Lehrstelle, ein Jahr davor waren es 225. „Primäres Ziel ist es, die Jugendlichen in eine betriebliche Ausbildung zu bringen und Anreize für Firmen zu schaffen, die noch hinsichtlich einer Aufnahme von Lehrlingen schwanken“, sagte Bereuter.

Weitere Daten

Die Lkw-Fahrleistung, die als Indikator für die Güterexporte dient, steigt schrittweise, liegt derzeit aber noch um 10,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Einzelhandel (ohne Lebensmittel) und im Freizeitbereich, zu dem auch die Gastronomie gezählt wird, lag die Besuchsfrequenz zuletzt „nur mehr“ elf Prozent unter dem Vorkrisenwert. Und im Lebensmittelhandel sowie in Drogerien und Apotheken ist die Frequenz bereits seit einigen Wochen fast gleich hoch wie in den ersten Wochen des Jahres. Es geht aufwärts, aber die Zeiten bleiben herausfordernd. Hans Peter Metzler sagte: „Mit dem Stab der Vorarlberger Wirtschaft sind wir in der Lage, regelmäßig die Systempartner so zu vernetzen, dass wir gemeinsam aus den Erkenntnissen der Situation Schritte zu einer Lösung setzen können.“ Und fügte noch an: „Wir sind gut beraten, zusammenzuhalten und gemeinsam für die Wirtschaft und die Menschen an einem Strang zu ziehen. Strukturiert und verbindlich.“

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