Peter Freiberger

Aussichtsplattform und Oase

Mai 2015

Um einen Aussichtsplatz der Extraklasse handelt es sich bei der Feldkircher Hütte oberhalb des Frastanzer Ortsteils Amerlügen. Sie hat bereits ab 1. Mai geöffnet und bietet sich somit besonders für eine Wanderung in der Zwischensaison an.

Derzeit fällt es Wanderern schwer, ein Ziel zu finden, wo auch eine geöffnete Einkehrmöglichkeit besteht. Eine dieser gastronomischen Oasen befindet sich über Amerlügen – die Feldkircher Hütte. Dort herrscht zudem frischer Schwung, nachdem ein neuer Pächter übernommen hat.

Für die Wanderung zu dem Berggasthaus bieten sich zwei Möglichkeiten an – eine relativ kurze ab Amerlügen und eine etwas längere von Frastanz, die beim Aufstieg freilich in einem Rahmen von gut zwei Stunden bleibt. Der Ausgangspunkt für die längere Variante befindet sich im Ortszentrum von Frastanz beim Rathaus. Direkt gegenüber im Bereich der Busstation folgen wir dem Wanderschild „Amerlügen“.

Im lichten Wald aufwärts

Die Route leitet nach dem Spielplatz auf einem für Fußgänger eingerichteten Streifen an der Straße nach Amerlügen hinauf. Doch keine Sorge: Die Strecke verläuft bald über einen Steig bzw. Fuß- oder Forstweg und taucht in einen wundervollen lichten Wald ein. Mehrmals wird die Straße überquert, nirgendwo stehen steilere Passagen bevor.

Knapp unterhalb der Siedlung Amerlügen, wo der Forstweg eine Rechtsschleife einlegt und geradeaus der markierte Fußweg weiterzieht, darf nach wenigen Metern eine Markierung mit Pfeil am Fußweg nicht übersehen werden. An der Stelle heißt es nämlich, nach rechts abzuweigen und auf einem Steig zur Straße emporzuspazieren.

Wir wandern dann auf der wenig befahrenen Straße in das pittoreske Amerlügen hinein und bei der Kapelle geradeaus weiter. In der nächsten Rechtskurve orientieren wir uns an „Hotel Yoga“ und nehmen nicht den schmalen Weg mit dem Fahrverbotsschild. Hier zieht übrigens das zauberhafte Tal der Samina nach Liechtenstein. Es hat den Anschein, als könne man darin regelrecht verschwinden.

Startpunkt für die kurze Variante

Wenig später, nach der eindrucksvollen Holzkapelle, ist an einer Weggabelung die Feldkircher Hütte zweimal angeschrieben. Wir wählen die Route, die zu dem großen gelben Haus hinaufführt; dort oben links und auf einem Feldweg zum Gratisparkplatz für die Feldkircher Hütte. Bis hierher könnte man alternativ mit dem Auto fahren, um die Tour – wie eingangs erwähnt – deutlich zu verkürzen. Jetzt sind abermals zwei Routen zu der Einkehr angegeben. Der sogenannte „Kuhweg“ eignet sich nicht wirklich, dafür ist die Strecke, die nördlich des Parkplatzes beginnt, deutlich angenehmer zu begehen. Die nehmen wir. Ein Steig zieht im Wald in recht steilem Gelände empor, Serpentinen erleichtern den Aufstieg jedoch sehr. Die rund 350 Höhenmeter sollten jedenfalls problemlos zu bewältigen sein, zudem noch dazu der Wald wundervollen Schatten spendet.

Wie aus dem Nichts taucht nach maximal einer Stunde Gehzeit ab dem Parkplatz die Feldkircher Hütte auf. Bei Schönwetter gilt es, Speis und Trank unbedingt auf der Terrasse zu genießen. Hier offenbart sich ein prachtvoller Blick in den Walgau, ins Große Walsertal und zu den schneebedeckten Gipfeln über dem Klostertal. Die Aussicht stellt einen bemerkenswerten Kontrast zu den Blicken in die flache Bodenseeregion dar, die sich ebenfalls im Lauf der Wanderung bieten. Nicht zu vergessen in Sachen Panorama ist das Massiv der Drei Schwestern, das in Amerlügen dominiert.

Schwung durch neuen Pächter

Auf der Feldkircher Hütte herrscht heuer neuer Schwung: Hubert Studer, zuvor fünf Jahre lang Wirt auf der extrem alpin gelegenen Augsburger Hütte in den Lechtaler Alpen, hat am 1. Mai das Zepter in dem Berggasthaus übernommen.

Für den Rückmarsch könnte man dieselbe Route wählen, im Sinne einer Rundtour bietet sich allerdings der Geißweg an. Der fängt etwas versteckt hinter der Einkehr an und stellt sich im Frühjahr als regelrechtes Himmelschlüsselparadies heraus. Wer diese Variante wählt, darf sich nicht vor steileren Passagen im abschüssigen Waldgelände schrecken. Der Steig zieht jedenfalls zügig abwärts; es dauert nicht lange, bis ein alter Weg überquert wird. Der Pfad trifft in der Folge in rund 900 Metern Höhe auf den breiten Forstweg. Darauf gehen wir ein paar Meter abwärts, um dann sofort rechts wieder den Steig zu nehmen. Die Forststraße legt nämlich unnötige Umwege ein. Gut 50 Meter tiefer mündet der Steig erneut in die Forststraße – darauf jetzt rechter Hand nach Amerlügen. Bei der Holzkapelle gelangen wir schließlich in die ursprüngliche Route, die wir bis zum Ausgangspunkt in Frastanz nicht mehr verlassen.

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