Peter Freiberger

Im Rheindelta die Magie des Herbstes spüren

November 2015

Jetzt in der Zwischensaison, wenn die Berghütten praktisch alle dicht gemacht haben, weicht man mit einer Wanderung am besten in die Ebene aus. Unsere familientaugliche Rundtour im Naturschutzgebiet Rheindelta bietet im November wunderbare spätherbstliche Eindrücke.

Wir fahren nach Fußach zur Pfarrkirche bzw. zum Gemeindeamt daneben. Von da geht es weiter Richtung „Rohrspitz“, bei der folgenden Weggabelung orientiert man sich an „Sportanlage Müß“. Eine Tafel kündigt ein Fahrverbot nach 270 Metern an, das Auto wird knapp vor Beginn des Fahrverbots hinter dem Grünschnittplatz der Gemeinde abgestellt.

Die außergewöhnliche Szenerie im Naturschutzgebiet drückt der Runde ihren Stempel auf. Im (Spät-)Herbst übt die Gegend eine ganz spezielle Faszination aus. Ein Hauch von Melancholie liegt über dem Bodensee und dem Rheindelta. Warme Farben dominieren die Bäume und das Schilf.

Stichwort Naturschutzgebiet Rheindelta: Es ist über 2000 Hektar groß und besteht aus zwei Drittel Wasser- sowie einem Drittel Landfläche. Rund 600 verschiedene Pflanzen wachsen hier – darunter viele gefährdete. Mehr als 300 Vogelarten finden – zumindest temporär – ein geeignetes Zuhause. Allein diese Voraussetzungen verleihen unserer Wanderung das Prädikat „lohnenswert“.

Wasser- und Berglandschaft

Wir halten uns beim Parkplatz jedenfalls an „Rohrspitz“ und spazieren in gleichbleibender Richtung auf dem Asphaltweg dahin. Ab dem Schöpfwerk Fußach geht es auf dem Damm weiter („Rohrspitz“), nun befinden wir uns auf dem „Bodenseeweg“. Die Blicke schweifen über den See, hinüber nach Lindau, zu den Schweizer Bergen und hinauf zum Pfänder – eine grandiose Mischung aus Wasser- und Berglandschaft.

Es dauert nicht lange, bis der Hafen Rohrspitz erreicht ist. Unmittelbar davor besteht rechter Hand die Möglichkeit, ein Stück auf den Rohrspitz selbst hinauszuwandern und noch tiefer in die Uferlandschaft einzutauchen. Man sollte sich diese Chance nicht nehmen lassen.

Wir spazieren in der Folge jedenfalls zwischen Campingplatz und Hafen hindurch bis zum „Seerestaurant Glashaus“. Hier – und schon knapp davor im „Seerestaurant Salzmann“ – gibt es die Gelegenheit zur Einkehr. Zumindest eine der beiden Gaststätten hat selbst jetzt in der kalten Jahreszeit geöffnet.

Wer den Ausflug mit Kindern unternimmt, dem sei in dem Abschnitt empfohlen, direkt zum Seeufer zu gehen. Dort lässt es sich auf Bänken fein rasten, die Kinder haben außerdem die Möglichkeit, sich auszutoben. Und noch ein Tipp: Das Ufer hier eignet sich ausgezeichnet, um Drachen steigen zu lassen. See und Jahreszeit sorgen für hervorragende Thermik.

Jahreszeit nicht unterschätzen

Apropos Thermik: Niemand sollte sich bei schönem Wetter täuschen lassen und die Tour nur mit leichter Kleidung unternehmen. Winddichte Jacke, Mütze und eventuell Handschuhe gehören im November zur Ausrüstung. Beim „Seerestaurant Glashaus“ orientieren wir uns schließlich an „Gaissau“ (grünes Schild) und spazieren ein Stück auf der Zufahrtsstraße nach Süden. Die Route führt durch die Wiesen dahin, einzeln stehende Bäume und kleine Baumgruppen, die sich herbstlich verfärbt haben, verleihen diesem Abschnitt eine pittoreske Note.

Vor einem Bauernhof („Heldernhof“) heißt es links abzweigen („Fußach“). Jetzt ist die Strecke wieder bis knapp vor dem Ziel praktisch verkehrsfrei, allerdings gilt es auf Radfahrer zu achten. An der Routengabelung „Tennele“ abermals Richtung „Fußach“, dann vor der großen Scheune mit den Siloballen links („Fußach“) und später im Bereich der ersten Häuser linker Hand an „Fußach Ortsmitte“ halten. Wir gelangen zur Kapelle am Herrenfeld, spazieren in gleichbleibender Richtung daran vorbei (nicht rechts ab) und orientieren uns beim Arzt neuerlich an „Ortsmitte“. An der Kreuzung mit dem Nah & Frisch Richtung „Zentrum“ bzw. „Sportanlage Müß“. Ab der Kirche schließlich wie eingangs beschrieben zurück zum Parkplatz.

Rund drei Stunden gilt es für die gesamte Runde einzuplanen. Wer den Rohrspitz mitnimmt, sollte noch etwa 30 Minuten dazurechnen.

 

Talort: Fußach (398 m)
Ausgangspunkt: Kostenloser Parkplatz beim Grünschnittplatz der Gemeinde Fußach
Strecke: (Asphaltierter) Fahrweg, Fußweg
Höhenunterschied: keiner
Entfernungs­kilometer: rund neun Kilometer
Gehzeit: rund drei Stunden; zusätzlich rund 30 Minuten für Abstecher zum Rohrspitz (hin und retour)
Voraussetzung: Grundmaß an Ausdauer
Kinder: Kinder jeden Alters
Mountainbuggy: ja
Ausrüstung: winddichte Jacke, Mütze und Handschuhe empfehlenswert
Einkehrmöglichkeit: Seerestaurant Salzmann, Di und Mi Ruhetag, www.salzmann.at; Seerestaurant Glashaus, Mo Ruhetag; www.see­restaurant-glashaus.at
Anreise mit Öffis: vom Bahnhof Bregenz mit dem Landbus 15 nach Fußach (Altes Postamt)

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