Peter Freiberger

Von See zu See am Hochtannberg

März 2016

Ein Spätwintertraum im beginnenden Frühjahr und Bergidylle pur lassen sich bei dieser gemütlichen Wanderung für die ganze Familie am Hochtannbergpass erleben. Dazu gibt es an schönen Tagen als Draufgabe Sonne satt.

Wir starten Richtung Bregenzerwald und fahren über Faschina bzw. das Bödele zunächst nach Schröcken. Schon während der Anfahrt taucht man ein in eine wunderbare, zum Teil schroffe, pittoreske Bergwelt. Hier hat sich Frau Holle nicht von ihrer kleinlichen Seite gezeigt, sodass selbst im März noch eine fabelhafte Winterwanderung möglich ist. Von Schröcken geht es jedenfalls weiter hinauf bis zum Hochtannbergpass, wo sich bei der Talstation des Saloberjets bzw. bei der Körbalpe der Ausgangspunkt für die feine Tour befindet. Ausreichend Gratisparkplätze stehen zur Verfügung.

Von der Körbalpe spazieren wir ein paar Meter nach Westen. Dort, beim jetzt zugeschneiten bzw. zugefrorenen Kalbelesee, beginnt der Winterwanderweg. Man hält sich nun stets an die Beschilderung „Körbersee“ bzw. „Berghotel Körbersee“. Das Hotel bzw. Gasthaus, in dem wir später einkehren, ist mit einer Gehzeit von einer Stunde angeschrieben.

Parallel zur Langlaufloipe

Der breite Winterwanderweg verläuft im freien Gelände zunächst das nördliche Seeufer entlang und wird von der (klassischen) Langlaufloipe quasi „begleitet“. Wer also nicht zu Fuß unterwegs sein möchte, kann die Tour alternativ mit Langlaufski unternehmen. Die Route steigt in der Folge etwas an, nördlich gegenüber drängt sich der markante, 2533 Meter hohe Widderstein in den Allgäuer Alpen ins Bild. Immer wieder befinden sich entlang der Strecke Bänke, die zur Rast einladen. Freilich – wirklich anstrengen wird die Tour niemanden, dafür heißt es, jede Gelegenheit nutzen, um das Gebirgspanorama und die Schneeidylle ausgiebig zu genießen.
Sonnenhungrige kommen an schönen Tagen ebenfalls voll auf ihre Kosten, dementsprechend viele Sonnenanbeter sind anzutreffen. Wer sich übrigens wundert, warum der (bzw. die) eine oder andere rückwärts gehend unterwegs ist, hier die Erklärung: Auf diese exzentrische Weise kann man am Hin- und Rückweg das Gesicht bräunen.

Die Strecke trifft dann auf das Skigebiet und zieht ein kurzes Stück zügiger empor. Wir gelangen in rund 1750 Metern zum höchsten Punkt und überqueren dort die schmale Skipiste. Von hier heroben öffnet sich der Kessel mit dem Körbersee und dem gleichnamigen Berghotel, wo wir in wenigen Minuten einkehren können. Es geht jetzt spürbar abwärts, gerade für diesen Bereich lohnt sich die Mitnahme von Stöcken.

Runde um den Körbersee

Nach ungefähr einer Stunde sollte die Einkehr erreicht sein. Um der feinen Wanderung die Krone aufzusetzen, spazieren wir noch ein paar Meter hinunter und dann – ohne Höhenunterschied – um den Körbersee herum (gegen den Uhrzeigersinn). Eine halbe Stunde gilt es dafür zusätzlich einzuplanen.

A propos „See“: Über uns ragt – etwas nach hinten versetzt – die Mohnenfluh im Lechquellengebirge auf. Westlich unterhalb liegt der bezaubernde Butzensee. Der bietet sich in der warmen Jahreszeit für eine Tour an, die man – mit Liftunterstützung – einfach von Lech aus unternehmen kann, oder – schwieriger – von Schröcken in Angriff nimmt. Spätestens nach der Körberseerunde wird es jedenfalls Zeit für eine Pause und Stärkung im Berghotel, ehe man – zunächst entlang des Hinwegs – wieder zurück zum Ausgangspunkt startet.

Es geht vorerst abermals ein paar Höhenmeter empor zur höchsten Stelle, jetzt zeigt sich unübersehbar der optisch dominante Widderstein. In der Folge leitet die Route gemütlich absteigend dahin, der Biberkopf, der sich bereits an der Grenze zwischen Bayern und Tirol befindet, dominiert zum Schluss das Panorama. Wir erreichen dann einen Punkt, wo drei Routen zur Verfügung stehen. Es empfiehlt sich, jene äußerst rechts zu nehmen („Kalbelesee-Rundweg“). Wenig später erneut rechts halten, sodass die Wanderung im Sinn einer Runde rechts bzw. südlich am Kalbelesee vorbeiführt und wir über diese Variante retour zum Start gelangen.

 

Talort: Warth (1495 m)
Ausgangspunkt: Talstation des Saloberjets bzw. Körbalpe am Hochtannbergpass (1675 m); Gratisparkplätze vorhanden
Strecke: Winterwanderweg, klassische Langlaufloipe
Höhenunterschied: je rund 150 Höhenmeter in Auf- und Abstieg: Ausgangspunkt – Berghotel Körbersee – Seerunde – Ausgangspunkt
Entfernungskilometer: rund 6 Kilometer: Ausgangspunkt – Berghotel Körbersee – Seerunde – Ausgangspunkt
Gehzeit: rund 2 ½ Std. (Ausgangspunkt – Berghotel Körbersee – Seerunde – Ausgangspunkt)
Voraussetzung: keine besonderen Voraussetzungen erforderlich
Kinder: ab dem Kleinkindalter
Mountainbuggy: nein, Kleinkinder können, je nach Schneeverhältnissen, auf der Rodel gezogen werden
Ausrüstung: festes Schuhwerk, Wanderstöcke
Einkehrmöglichkeiten: Berghotel Körbersee; www.koerbersee.at Saisonsbetrieb im Restaurant bis 10. April, kein Ruhetag
Anreise mit Öffis: Landbus 40 von Dornbirn nach Schoppernau; Landbus 40a von Schoppernau zum Ausgangspunkt

Kommentare

To prevent automated spam submissions leave this field empty.