Christina Meusburger

Kommunikation Marke Vorarlberg

(Foto: © Elke Lenz)

Was eine Gemeinde zum chancenreichen Lebensraum macht

Juni 2023

Seit Jahrzehnten engagiert sich die Gemeinde Langenegg in Sachen Energie, Klimaschutz, Familie und Soziales. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wissen verbindet“ lud Marke Vorarlberg kürzlich in den Vorderen Bregenzerwald. Bürgermeister Thomas Konrad zeigte ein spannendes Bild zu den Maßnahmen, die Langenegg zum chancenreichen Lebensraum machen.

Nachhaltige Bauten aus regionalem Holz, 28 Vereine bei knapp 1200 Einwohnern und Einwohnerinnen, eine tägliche Bewegungseinheit und sogar eine eigene Währung: In Langenegg gibt es vieles, was zur Nachahmung geeignet ist. Über Jahrzehnte hat sich durch den konsequenten Einsatz vieler Menschen ein chancenreiches Miteinander entwickelt. Grund genug für Marke Vorarlberg, um sich vor Ort über die Erfolgsgeschichten zu informieren. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wissen verbindet“ trafen sich Interessierte kürzlich im Dorfsaal.

99 Jahre „Mitanaud und füranaud“
Der Ursprung der ausgezeichneten Dorfentwicklung reicht fast ein Jahrhundert zurück: 1924 vermachte ein wohlhabender Bürger der Gemeinde ein stattliches Vermögen in Form von Immobilien und Grund mit den Auflagen, Ober- und Unterlangenegg mögen fusionieren und der Nachlass sollte sozialen Zwecken zugutekommen. Die Chance ließen sich die Vorderwälder nicht entgehen.
„Unser Erfolgsgeheimnis ist, dass wir nicht in Legislaturperioden denken, den Blick in die Zukunft richten, aber mit dem Herz im Hier und Jetzt sind“, betont Bürgermeister Thomas Konrad. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre die vorbildliche Entwicklung nicht möglich und das frühere Kirchturmdenken wurde längst abgelegt und durch Kooperationen mit den Umlandgemeinden ersetzt.
 
Vorreiterrolle
Mit der eigenen Währung – den Langenegger Talenten – können jährlich, so rechnet Konrad vor, eine halbe Million Euro Wertschöpfung im Ort gebunden werden. Bei einem Rundgang offenbart sich den Teilnehmenden das „Dorf der kurzen Wege“: Westlich der Landesstraße finden sich alle Einrichtungen für Kinderbetreuung und Bildung, an der Straße selbst die Nahversorger – vom Lebensmittelhändler übers Café bis zur Bankfiliale – und westlich Sozialeinrichtungen wie wohnenPLUS, die Lebenshilfe oder der Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks).
Was Klimaschutz betrifft, ist Langen­egg seit dem Beginn im Jahr 1998 Teil des Landesprogramms für energieeffiziente Gemeinden und führt seit Jahren die bestmögliche Bewertung. Hier steht unter anderem das erste Passivhaus Plus Vorarlbergs. Auch im Landesprogramm „familieplus“ werden die Anstrengungen mit Bestnoten belohnt.

Bewegungseinheiten
In der Schule werden seit Herbst vier Bewegungseinheiten pro Woche angeboten. Von Jänner bis März geht es zudem – Schnee vorausgesetzt – einmal pro Woche auf die Skipiste. Schuldirektor Bernhard Dorner und sein 27-köpfiges Team sind für 42 Kinder in sonderpädagogischen Klassen und für 71 Kinder in der Volksschule zuständig: „Wir verstehen uns als eine Schule“, betont er. Inklusion in Reinkultur. In Richtung der anwesenden Schülern streicht er die Bedeutung von positiven Vorbildern heraus.
 
Bürgerbeteiligung
Die Bürger und Bürgerinnen in die Entwicklung der Gemeinde einzubinden, ist Katharina Fuchs ein wichtiges Anliegen. „Beteiligung ist keine kurzfristige Aktion, sondern eine Haltung“, betont die Vizebürgermeisterin Katharina Fuchs. Dazu gehört auch, dass die Beschlüsse im Gemeindevorstand über die Gemeindevertretung öffentlich werden. „Transparenz ist eine wichtige Voraussetzung fürs Miteinander“, unterstreicht Thomas Konrad. Nach den vielen Informationen und dem Lokalaugenschein tauschten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen noch bei regionalen Köstlichkeiten mit den Langeneggern aus.
Nächster Termin der Reihe „Wissen verbindet“ ist der 22. Juni 2023: Kreislaufwirtschaft bei Zumtobel Group im Lichtforum und Wolford. Nähere Infos: www.vorarlberg-chancenreich.at/wissenverbindet

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