Eisenkopf

Das Burgenland sehe in der Krise auch eine Chance, teilte die dortige Landeshauptmann-Stellvertreterin dieser Tage freudestrahlend mit und jubelte, dass sich Verkehr und Emissionen stark reduziert hätten. Das sei ein Bereich, an dem man bereits seit Jahren arbeite, sagte die Rote. Pendeln sei lästig, Autofahren ein Nachteil, jeder könne seinen Beitrag leisten: „Der Shutdown hat gezeigt, was möglich ist.“ Ui. Da fühlt man sich doch an den Witz erinnert, der am Anfang der Pandemie kursierte und wonach es noch keine Bundesregierung geschafft habe, so schnell ihre Wahlversprechen umzusetzen: Die Türkisen hätten binnen kürzester Zeit die Grenzen geschlossen, und die Grünen den Verkehr stillgelegt.
Nur dass das ein Spaß war und keine Handlungsanleitung. Das hätte der Burgenländerin halt auch jemand sagen müssen. Aber wenn die Medien die Welt wochenlang auf ein einziges Thema reduzieren, es in den Nachrichten nur noch Corona gibt, dann das Wetter und sonst nichts, dann kann das auch unerwünschte Folgen haben. Es kann dazu führen, dass auch der siebte Zwerg von links meint, sich in der Sache äußern zu müssen, um überhaupt gehört zu werden. Die Dame heißt übrigens Eisenkopf.