Seit drei Jahren sammeln wir im Vorarlberger Kinderdorf (www.wir-kinder-vorarlbergs.at) Kindheitsgeschichten aus Vorarlberg. Die Erzählungen zeigen, was Kinder stark macht. „Machen lassen statt bremsen“, so beschreiben viele in ihren Erinnerungen das Credo ihrer Perspektivengeber. Sie halten kein Plädoyer für einen naiven „Laissez-faire Erziehungsstil“, sondern sprechen von Erwachsenen, die in ihre Fähigkeiten vertraut haben. Das Resultat sind Mut und Entscheidungsfreude.
Das ist wichtig, denn für die Entwicklung unserer Gesellschaft brauchen wir mutige, entscheidungsstarke Bürger und Bürgerinnen. Die Geschichten machen bewusst, dass es an uns Erwachsenen liegt, ob Kinder das dafür notwendige Vertrauen erhalten und wie es gelingt, Kindern Lebensmut zu geben. Heute reden wir vom Zeitalter der multiplen Krisen und Transformationen. Das macht wenig Mut. Wir brauchen Initiativen, die Zuversicht und Orientierung vermitteln. Entscheidend sind dafür Vertrauen und sichere Freiräume für Entwicklung.
Deshalb hat es uns gefreut, dass Jugendliche aus Vorarlberger Schulen, die wir zu einer Innovationsplattform für die Entwicklung von neuen „Spielräumen für Kinder“ eingeladen haben, selber diese Freiräume eingefordert haben. Anstatt Angebote von Erwachsenen zu verlangen, haben sie die Idee für das „Camp Freigeist“ entwickelt. Jugendliche verbringen eine Woche ohne Erwachsene im Kinderdorfhaus in Schönenbach. Die Verantwortung für das Programm inklusive Kochen und Aufräumen übernehmen sie selbst. Dafür wollen sie mit uns Jugendliche für diese Aufgabe ausbilden. Wir werden gemeinsam dafür sorgen, dass das Camp Freigeist Realität wird. Denn wir sind davon überzeugt, dass unsere Zukunft von mutigen Jugendlichen abhängt, die lernen dürfen, Verantwortung zu übernehmen.
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