Klaus Drexel

Öffentlichkeits-Referent der Bergrettung Vorarlberg

#realirycheck

September 2022

Die Digitalisierung ist längst schon in der Bergwelt und im Freizeitsektor angekommen. Fluch oder Segen? Täglich werden wir im Netz mit einer Flut an Bildern und Informationen konfrontiert. Viele Social Media Kanäle zeigen uns Bilder von Sonnenaufgängen in den Bergen, waghalsigen Unternehmungen, Tiefschneeabfahrten in unverspurten Hängen – meist begleitet von spektakulären Selfies. Natürlich kann das motivieren, dies nachzuahmen.
Daneben gibt es eine Vielzahl an Apps mit Routen- und Tourenvorschlägen, die User hochladen und mit ihren persönlichen Eindrücken über Anforderung und Schwierigkeit beschreiben. Am besten selten begangene Wege und Strecken – auch inoffizielle und deshalb nicht gewartete Routen. Solch individuelle Beschreibungen können für den einzelnen sehr gefährlich werden. Jeder Mensch hat ein eigenes Empfinden: Kinderspiel für den einen – unüberwindbares Hindernis für den anderen. Durch diesen Umstand muss die Bergrettung immer häufiger Personen aus unwegsamem Gelände retten. Unser Apell lautet daher: seriöse Auskunft sollte immer über offizielles Kartenmaterial, bestenfalls auch über Bergführerbüros oder Tourismusinformation eingeholt werden.
Auf der anderen Seite stellt uns das Internet und die Digitalisierung eine Vielzahl an nützlichen Diensten zur Verfügung. Auch die Bergrettung nutzt natürlich das Internet auf vielen Ebenen. Es ist die Art und Weise, wie man mit diesen vielen Informationen umgeht. Die Summe aller Informationen führt zum Ziel.
Und schlussendlich kann das Handy Leben retten. Dies sollte man sich immer vor Augen halten. Wir empfehlen vor und während der Wanderung oder Bergtour den P.E.A.K Bergcheck: P(lanung), E(inschätzung), A(usrüstung), K(ontrolle).