Strahlen im Beruf
Es gibt in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern Berufsgruppen, die still und leise im Hintergrund für Patienten und Patientinnen arbeiten: Und das, obwohl ohne sie gar nichts geht. Radiologietechnologen bringen die Bereiche Medizin, Technik und Sozialkompetenz im direkten Patientenkontakt unter einen Hut. Alle medizinischen Disziplinen (Radiologie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Chirurgie, Neurochirurgie, Pädiatrie, Onkologie etc.) sind auf ihre präzise Arbeit angewiesen. Fabian Lampert, und Ulrike Auer, tätig im Zentralen Röntgen Institut bzw. der Unfallröntgenabteilung im Landeskrankenhauses Feldkirch, berichten über ihren spannenden Arbeitsalltag.
Was ist mit „Strahlen im Beruf“ gemeint? Wie sieht denn der klassische Arbeitsalltag eines Radiologietechnologen aus?
Ulrike Auer: Die Strahlen, mit denen wir hier arbeiten, sind Röntgenstrahlen. Jeder, der sich schon mal etwas gebrochen hat, kennt den Raum, in dem man ,Fotos von Knochen‘ macht. Meine tägliche Arbeit besteht darin, frisch verletzte Patienten zu röntgen und Kontrollröntgenbilder zu erstellen. Zweimal in der Woche bin ich auch im Hybrid-OP im Einsatz.
Fabian Lampert: Auf den ersten Blick klingt Strahlung gefährlich – auch wenn wir im Alltag mit Strahlung arbeiten, sind wir ihr nicht beziehungsweise kaum ausgesetzt. Das wird auch regelmäßig kontrolliert.
Im Grunde genommen sind wir für die Diagnostik im CT und MRT zuständig und das aus so ziemlich allen Bereichen, also von frischen Unfallpatienten bis hin zu Tumorpatienten, wird alles bei uns abgeklärt.
Wie sind sie auf diesen Beruf gekommen?
Fabian Lampert: Das erste Mal habe ich von diesem Beruf von meiner Mutter gehört, die selbst im Krankenhaus tätig ist. Nach ersten Recherchen und Schnuppertagen stand für mich fest, dass ich das machen möchte.
Ulrike Auer: Bei mir war es ehrlich gesagt mehr Zufall, dass ich dieses Studium entdeckt habe. Wir waren vom Gymnasium aus auf einer Bildungsmesse und meine Freundin kam mit einem Flyer und folgenden Worten zu mir: „Das ist das perfekte Studium für dich.“
Welche Wege stehen ihnen mit diesem Job offen?
Ulrike Auer und Fabian Lampert: Da sind wir uns einig – wir können uns in verschiedene Richtungen entwickeln. Entweder man ist in der Diagnostik, welche die Untersuchungsmethoden CT, MRT und Röntgen beinhaltet, oder in der Strahlentherapie sowie auch in der Nuklearmedizin. Aber auch in der Forschung werden Radiologietechnologen gebraucht.
Was fasziniert sie am Beruf als Radiologietechnologe besonders?
Fabian Lampert: Ich finde vor allem die Verbindung von Technik und Patienten hochinteressant. Zudem ist bei der Entwicklungsgeschwindigkeit in der heutigen Zeit praktisch jeden Tag etwas Neues zu lernen.
Ulrike Auer: Für mich ist es vor allem die Interaktion mit den Patienten, denen man auch die Angst nehmen kann. Trotz Schmerzen können wir ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Außerdem haben wir es mit Personen aus jeder Altersgruppe oder Herkunft zu tun.
,Teamwork makes the dreamwork‘: Erzählen sie uns noch was über ihre Teams.
Fabian Lampert: Unser Team im ZRI (Zentrales Röntgen Institut) im LKH Feldkirch besteht aus 14 Leuten und wir sind ein recht bunter Haufen. Durch die überschaubare Menge kennen wir uns gut und es wird öfter auch nach der Arbeit etwas zusammen unternommen. Ich persönlich war zum Beispiel auch schon mit Arbeitskollegen im Urlaub, es läuft also recht familiär ab.
Ulrike Auer: Das kann ich nur bestätigen. Wir in der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie im LKH Feldkirch haben ein tolles Team, welches aus den unterschiedlichsten Charakteren besteht. Egal mit wem ich Dienst habe, freue ich mich jedes Mal aufs Arbeiten. Ich kann immer auf die Unterstützung meiner Kollegen zählen.
Thema Work-Life-Balance – wie wird das gelebt?
Ulrike Auer und Fabian Lampert: Wir haben definitiv keinen gewöhnlichen 9-to-5-Job. Durch die verschiedenen Dienstzeiten (Früh-, Spät- oder Nachtdienste) ist man sehr flexibel. Somit haben wir auch unter der Woche frei oder mehrere Tage Zeitausgleich ohne gleich Urlaub zu konsumieren. Wer das nicht mag, kann aber auch in Modellen ohne Nacht- oder Wochenenddienste arbeiten. Förderlich sind auch die viele Benefits, die den Mitarbeitenden angeboten werden: Das reicht von Personalwohnungen über einen angegliederten Kindergarten bis hin zu flexiblen Arbeitsmodellen. Nicht zu vergessen noch die Öffi-Tickets, leckeres Essen im Speisesaal und zusätzliche Urlaubswochen.
Wie wird man denn Radiologietechnologe?
Ulrike Auer und Fabian Lampert: Das ist eigentlich ganz einfach. Die Ausbildung ist ein dreijähriges Bachelorstudium, wobei die nächste Möglichkeit dazu Innsbruck ist. Nach dem Abschluss gilt es, nur noch eine Bewerbung abzuschicken. Da der Bereich stetig wächst gibt es eigentlich immer freie Stellen und wir freuen uns jederzeit über neue Teammitglieder!
Fabian Lampert © Foto: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft
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