Die Neos-Spitzenkandidatin Claudia Gamon stellte im ORF die pinke Vision der „Vereinigten Staaten von Europa“ vor, zwei der Forderungen lauten: eigene EU-Steuern. Und die Schaffung einer europäischen Armee mit österreichischer Beteiligung. Samt Preisgabe der Neutralität. Eine grundvernünftige Sache sei das, sagte Gamon. Nationalrat Gerald Loacker legte später nach, er betrachte die Neutralität ohnehin schon als beendet.
Man könnte nun einwenden, dass die Neutralität ein unverrückbarer Teil der österreichischen Identität ist, aber was soll’s, wer so denkt, ist ein melancholisches Weichei. Das Gedenkjahr 2018 ist eh vorbei, wer aus der Geschichte lernen will, verschließt sich der Zukunft, und Neutralität ist sowieso nichts als Feigheit. Konfliktherde im Ausland und im Inland werden Spannung in den Alltag bringen, Reinhard Böschs Forderung nach Schaffung einer Asylzone mit militärischen Mitteln in Afrika gewinnt Konturen. Österreicher könnten mit dabei sein! Sie fängt wieder an, die wahlkampfbedingte Zeit des konzentrierten Unsinns. Gamon sagte übrigens, im Neos-Wahlprogramm stehe „unglaublich viel drinnen, weil uns Inhalte ja auch wahnsinnig wichtig sind“. Wer könnte auch daran zweifeln …