Ein Frage der Haltung
Seit kurzem engagiere ich mich als Obfrau für das „PINA Unterstützungsnetz für Familien“. Ich wurde in letzter Zeit öfters darauf angesprochen, warum ich mir ein Ehrenamt „antue“. Ich reise gerne, bin mit Freund:innen unterwegs und genieße das Leben. Aber: Aus meiner jahrzehntelangen Tätigkeit in verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit ist mir auch bewusst, dass ich ein privilegiertes Leben leben darf.
Nicht jede:r in unserem Land hat die Möglichkeit, an allen Bereichen des Lebens teilzuhaben. Zahlreiche Studien legen darüber hinaus nahe, dass Armut vererbt wird. Kinder sind oft noch viel mehr die Leidtragenden dieser Gegebenheiten als die betroffenen Erwachsenen, denn sie sind der Situation komplett ausgeliefert und haben kaum Möglichkeiten, die Situation aus ihrer Sicht mitzugestalten.
Deshalb ist es mir ein Anliegen, mich zu engagieren. Ehrenamtlich kann ich mit dem Vorstandsteam dazu beitragen, dass Familien in herausfordernden Situationen finanziell unter die Arme gegriffen wird. Wir ermöglichen Kindern Reittherapie-Stunden oder andere Ausflüge. Und einmal im Jahr, in den Sommerferien, können sie unter professioneller Anleitung einige unbeschwerte Tage verbringen.
Parallel zu unserem Engagement sind die Sozialarbeiter:innen des Instituts PINA in Feldkirch in der Begleitung der Familien aktiv und arbeiten mit ihnen daran, dass sich ihre Situation grundlegend verbessert. Manchmal können wir mit unserem Engagement kurzfristig schwierige Situationen niederschwellig und unkompliziert entschärfen. Nachhaltig ist die Hilfe aber nur dadurch, dass parallel an einer Veränderung der Gesamtsituation gearbeitet wird. Wir sind ein kleiner Verein und können und so über’s Jahr um ein paar Familien kümmern. Wir machen keine großen Sprünge, aber für das eine oder andere Kind können wir den Unterschied bedeuten. Das treibt mich an.