Katharina Rhomberg

Geschäftsführerin Fries Kunststofftechnik

Kunststoff versus Plastik

September 2018

Plastik – in vieler Munde, sehr präsent in den Medien, oft mit einer negativen Konnotation. Es wird verbunden mit Müllbergen, die im Meer schwimmen. Dabei sind Diskussionen um das berühmte Plastiksackerl ein Tropfen auf den heißen Stein. Auf globaler Ebene muss das Problem Littering dringlichst angepackt werden und zwar beim unachtsamen Menschen, der den Müll – auch Glas, Papier und Metall – nicht entsorgt, sondern einfach der freien Natur überlässt.

Nur etwa zwei Prozent des Plastikmülls im Meer sind aus Europa und Nordamerika. Dennoch ist auch eine europäische Strategie zur Vermeidung von Plastik-Einwegartikeln wichtig und richtig, auch wenn in der Ausgestaltung noch einiges fragwürdig bleibt und stets die gesamthafte Ökobilanz betrachtet werden muss. In Europa sind der Mehrwegtrend und ein entsprechendes Umweltbewusstsein seit Längerem auf dem Vormarsch. So kommen etwa bei Veranstaltungen aller Art immer mehr spülbare Pfand-Mehrwegbecher zum Einsatz, um Müllberge an Einweggebinden zu vermeiden.

Genauso wichtig ist die Weiterentwicklung und Forschung im Bereich Recycling und biobasierte Kunststoffe. Wobei wir beim positiv besetzen Wort „Kunststoff“ wären, einem Werkstoff, der sehr viel Potenzial birgt und äußerst vielfältig ist. Kunststoff ist aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken, weder bei Elektronik noch im Bau oder bei Fahrzeugen, geschweige denn in der Medizin. Dabei dürfen die ökologischen Vorteile wie etwa Haltbarkeit der Lebensmittel oder reduzierter Spritverbrauch durch das reduzierte Gewicht der Autos nicht vergessen werden. Kunststoff ist also nicht das Problem, sondern vielmehr die Lösung für viele Probleme. Ziel muss sein, das Verhalten der Menschheit nachhaltig zu beeinflussen, um einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen auf globaler Ebene zu bewirken.