Wilfried Hopfner

Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Herausgeber Thema Vorarlberg

Lasst uns gemeinsam agieren!

Juni 2022

Gegenwärtig gestalten – und durchleben – wir einen riesigen Transformationsprozess; einen Prozess, in dessen Verlauf man manchmal das Gefühl hat, als würden Gegenwart und jüngere Vergangenheit nicht mehr so gut zusammenpassen wollen. Es scheint, als würde all das, was über die Jahre hinweg Bedeutung hatte, heute nicht mehr so recht gelten. In gesellschafts-, wirtschafts-, aber auch in sozialpolitischer Hinsicht, in Ökonomie und Ökologie ist alles in Bewegung geraten. Auch wenn manches überhitzt zu sein scheint, hat sich längst schon ein Gefühl manifestiert: Es läuft nicht mehr so rund. Die Politik ist deswegen geforderter denn je, die drängenden Fragen der heutigen Zeit zu beantworten; wie wir uns angesichts des Krieges in der Ukraine zu verhalten haben und was wir dort tun müssen, wie auf die wirtschaftlichen Engpässe zu reagieren ist, auf die unterbrochenen Lieferketten, aber auch auf die Inflation. Und sie – und wir – haben alles daran zu setzen, Ökonomie und Ökologie unter einen Hut zu bringen. 
Die Politik soll dabei nicht Politik um ihrer selbst willen sein, sie muss vielmehr aus dem Blickwinkel von Wirtschaft und Gesellschaft agieren. Sie muss im Sinne der Unternehmen und der Menschen, die hier leben und arbeiten, handeln. Die Aufgaben der gegenwärtigen Politik sind zugegebenermaßen keine leichten. Die Anstrengungen werden groß sein, sie müssen groß sein, um erreichen zu können, was erreicht werden muss. Gerade deswegen braucht es einen Schulterschluss möglichst vieler Interessensvertreter. Und die Wirtschaftskammer Vorarlberg hat das Ziel, wirtschaftspolitische Themen aus strategischer und operativer Sicht zu beleuchten, an Lösungen mitzuarbeiten und den künftigen Weg Vorarlbergs, den künftigen Weg für den Wirtschaftsraum Vorarlberg, mitzugestalten.
Doch brauchen wir, um unsere Ziele zu erreichen, viel gegenseitiges Verständnis, auch innerhalb der Wirtschaftskammer. Wir haben Brücken zu bauen zwischen den unterschiedlichen Sparten und den unterschiedlichen Fachgruppen; wir haben Brücken zu bauen zwischen den kleinsten und kleinen Betrieben und den größten Unternehmen, die sich auf den Weltmärkten etabliert haben. Denn am Ende des Tages, und das ist gewiss, werden wir nur dann erfolgreich sein, wenn wir alle an einem Strang – und in dieselbe Richtung – ziehen. Und dazu ist auch eines notwendig: Gegenseitiges Vertrauen. 
Doch Vertrauen – diesen essenziellen Wertstoff, diese essenzielle Größe, wenn es gilt, eine aus momentaner Sicht höchst unsichere Zukunft zu gestalten – muss man sich erarbeiten. Auch deswegen lade ich alle ein, im Rahmen unseres Dis.Kurs Zukunft und im Rahmen unserer Arbeit gemeinsam zu diskutieren, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Agieren wir beherzt und mit diesem Ansporn, Gemeinsames erreichen zu wollen und Brücken zu bauen, dann wird Vertrauen entstehen. Und dieses gegenseitige Vertrauen wird die Basis unserer künftigen Arbeit bilden. Gehen wir also gemeinsam den Weg des Vertrauens, damit wir den Wirtschaftsstandort Vorarlberg nachhaltig entwickeln und gestalten können!

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