Wilfried Hopfner

Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Herausgeber Thema Vorarlberg

Unternehmerinnen stärken – Die Mission von Frau in der Wirtschaft Vorarlberg

Oktober 2024

Brief des Herausgebers

In einer Zeit des ständigen Wandels und zunehmender Herausforderungen für die Wirtschaft hat die Förderung von Unternehmerinnen eine zentrale Bedeutung. „Frau in der Wirtschaft Vorarlberg“ steht seit Jahren für die gezielte Unterstützung und Vernetzung von Frauen in der Wirtschaft. Als Plattform für Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen bietet sie ein umfassendes Netzwerk, das durch eine starke Interessenvertretung, praxisorientierte Veranstaltungen, Weiterbildungsangebote und politische Vertretung den Weg für erfolgreiche Frauen ebnet. Das Team rund um die Spartenobfrau des Handels, Carina Pollhammer und ihrer Stellvertreterin Andrea Längle sowie der Geschäftsführerin Karin Furtner, setzt die dafür erforderlichen Akzente.
Die Organisation setzt sich innerhalb der WKV in erster Linie für die Gleichstellung und Sichtbarkeit von Unternehmerinnen ein. Ein zentrales Anliegen ist die Schaffung fairer Rahmenbedingungen, die es Frauen ermöglichen, ihr wirtschaftliches Potenzial auszuschöpfen. Für Frau in der Wirtschaft ist es essenziell, sich für eine familienfreundlichere Gesellschaft einzusetzen, in der die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht nur ein theoretisches Ziel bleibt, sondern durch konkrete Maßnahmen umgesetzt wird. 
Weil Frauen in Vorarlberg deutlich häufiger in Teilzeit arbeiten als Männer, sind Frauen am Arbeitsmarkt unterrepräsentiert. Daher liegt ein erhebliches Arbeits- und Fachkräftepotenzial brach, welches durch erhöhte Partizipation gehoben werden könnte. Im Fokus stehen auch Fragen der gerechten Entlohnung und der Chancengleichheit. Stichwort dafür sind: Gleichberechtigung schaffen, Transparenz bei Löhnen und Gehältern, Installierung von Frauenförderungsprogrammen sowie die Schaffung von Anreizen zur Erhöhung der Arbeitszeit. Ziel ist es also, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu verbessern. Diese Ziele sind auch abgeleitet aus einer repräsentativen Studie, welche Frau in der Wirtschaft in Vorarlberg im Jahr 2023 durchgeführt hat. Diese besagt unter anderem, dass mehr als 40 Prozent der Frauen sich eine Aufstockung der Arbeitszeit um eine Stufe (von 40 auf 60, von 60 auf 80 oder von 80 auf 100 Prozent) vorstellen könnten, wenn die Rahmenbedingungen optimal erfüllt sind. Damit könnten circa 7000 Arbeitsplätze besetzt werden.
Frau in der Wirtschaft Vorarlberg fordert auch strukturelle Veränderungen, wie Jobsharing Modelle, gleiche Aufstiegschancen sowie eine verstärkte Förderung von Frauen in Branchen, die traditionell von Männern angeführt werden, aber auch das konsequente Arbeiten an der gesellschaftlichen Haltung zur Stellung der Frauen in der Arbeitswelt.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Forderung nach einer Reform des Steuer- und Sozialsystems. Speziell Ein-Personen-Unternehmen (EPU), die oft von Frauen gegründet werden, sollen steuerlich entlastet werden, um den unternehmerischen Freiraum zu erweitern und den Ausbau von Unternehmen zu fördern.
Ein zentrales Anliegen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gefragt sind flexible Arbeitszeitmodelle, eine bessere – qualitativ und quantitativ – Kinder- und Ferienbetreuung sowie innovative Ansätze, um Frauen die Gründung und Führung eines Unternehmens zu erleichtern. Die Forderungen nach besseren Kinderbetreuungseinrichtungen und dem Ausbau der Ganztagsbetreuung stehen daher ganz oben auf der Agenda, um den Spagat zwischen Beruf und Familie zu meistern. Viele Familien stehen vor der Herausforderung, Beruf und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen zu müssen. Vor allem die langen Ferienzeiten von insgesamt 14 Wochen sind schwer zu organisieren und können zum Teil nur durch geteilten Urlaub beider Elternteile gestaltet werden.
Von zentraler Bedeutung ist auch das Thema Networking. Durch regelmäßige Veranstaltungen schafft Frau in der Wirtschaft Vorarlberg wertvolle Kontakte zwischen Unternehmerinnen, Expertinnen und Entscheidungsträgerinnen. 
Gerade junge Unternehmerinnen profitieren von der starken Gemeinschaft, die von Frau in der Wirtschaft Vorarlberg angeboten wird. Die Erfahrung zeigt, dass Frauen oft zögerlicher beim Aufbau eines eigenen Unternehmens sind und sich häufiger mit Selbstzweifeln konfrontiert sehen. Frau in der Wirtschaft Vorarlberg bietet hier praxisorientierte Hilfestellungen und sorgt dafür, dass sich Frauen ermutigt fühlen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Frau in der Wirtschaft Vorarlberg setzt sich entschlossen für die Anliegen von Unternehmerinnen ein. Die Stärkung des weiblichen Unternehmertums, adäquate Rahmenbedingungen und die Chancengleichheit sind nicht nur Forderungen, sondern Herzensanliegen, die aktiv vorangetrieben werden. Die Zukunft der Wirtschaft hängt auch davon ab, wie erfolgreich Frauen in ihrer beruflichen Selbstständigkeit unterstützt werden – und genau dafür plädiert Frau in der Wirtschaft Vorarlberg jeden Tag.

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