Christoph Jenny

Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg

(Foto: © Dietmar Walser)

Prävention und Eigenverantwortung!

April 2019

Umfang- und verantwortungsreichere Tätigkeiten, Mangel an Fachkräften, alternde Belegschaften, zunehmende Technologisierung und komplexe gesundheitliche Probleme sind die aktuellen Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Es geht also um Strategien, die zur Erhaltung und Verbesserung der körperlichen, geistigen und sozialen Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beitragen. Gerade eben wurde wieder die Gesundheitsauszeichnung Salvus vergeben. Seit nunmehr 13 Jahren werden in Vorarlberg die Bemühungen der Unternehmen im Bereich betriebliche Gesundheitsvorsorge gewürdigt. Gesunde Unternehmen benötigen gesunde Beschäftigte.
Die Zeiten ändern sich, schnell, rasant, doch die Menschen bleiben die gleichen. An Eigenschaften, die ein Mitarbeiter mitbringen muss, ist oft nicht mehr nur die fachliche Kompetenz gefragt – mehr als je zuvor sind auch ein gutes Stressmanagement, Befähigung zum Multitasking, gutes Informationsmanagement, schnelles Einstellen auf Veränderungen, das Aushalten einer erhöhten Unsicherheit und Kommunikationsfähigkeiten gefragt.
Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir am Arbeitsplatz und finden dort Arbeitsbedingungen vor, die sich je nach Ausprägung positiv oder negativ auf die Gesundheit auswirken können. Ungünstige Arbeitsbedingungen führen nicht nur zu körperlichen Beschwerden, sie bergen auch Risiken für die psychische Gesundheit.
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Unternehmenserfolg vor allem auch von gut qualifizierten, motivierten und gesunden Mitarbeitern abhängt. Genau hier setzt die Betriebliche Gesundheitsförderung an. Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen, Gesundheitspotenziale zu stärken und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu verbessern, sind die Ziele. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist daher zentraler Bestandteil einer modernen betrieblichen Gesundheitspolitik. Zugleich leistet es einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit. Es ist eine Win-Win-Situation für Unternehmer und Beschäftigte. Produktivitätserhöhung auf der einen und Gesundheit und Wohlbefinden auf der anderen Seite. Eine präventive Gesundheitsförderung sichert qualifizierte Arbeitskräfte, erhöht die Mitarbeiterbindung, da den Mitarbeitern in Zeiten des Fachkräftemangels mehr als monetäre Anreize geboten werden muss, und ist eine Chance für das Gesundheitssystem an sich: Weg vom bloßen Reparaturansatz, der zum Defizit der Krankenversicherungen maßgeblich beiträgt, hin zu mehr Prävention und Ursachenbekämpfung!
Gesundheitsvorsorge darf jedoch nicht allein Sache der Unternehmen sein. Es bleibt die Hoffnung, dass mit den Aktivitäten in den Betrieben auch die Eigenverantwortung der Arbeitnehmer entsprechend gefördert wird.

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