Aus der Praxis für die Praxis

Eine der Hauptaufgaben des WIFI ist die Verbesserung der fachlichen Qualifikationen der Mitarbeiter in der Region. Der Geschäftsbereich Technik spielt dabei eine wesentliche Rolle. Das Ausbildungsangebot umfasst die Bereiche Konstruktion, Automatisierungs- und Fertigungstechnik, Mechatronik und Sicherheitstechnik. Um den Praxisbezug zu garantieren, verfügt das WIFI am Standort Dornbirn über ein 3050 m2 großes Metallzentrum, ausgestattet mit einem topmodernen Maschinenpark. Facharbeiter, Lehrlinge, Meister, aber auch Quereinsteiger in die Metallbranche sind die Nutzer dieser Werkstätten. Hier eignen sie sich neues Wissen an, vertiefen vorhandenes, trainieren, üben und legen in unmittelbarer Nähe zu den Werkstätten in einer eigenen Prüfungszone ihre Prüfungen ab.

Im Metallzentrum werden alle Lehrlings- und Lehrabschlussprüfungen und die Meisterprüfungen, aber auch Lehrlingswettbewerbe durchgeführt: 2013 legten insgesamt 341 Kandidaten die praktische Prüfung ihrer Lehrabschlussprüfung in den WIFI-Metallwerkstätten ab, im vergangenen Jahr gingen hier insgesamt 106 praktische Meisterprüfungen über die Bühne. Zur Vorbereitung auf diese Prüfungen finden in den WIFI-Werkstätten regelmäßig Vorbereitungskurse statt, die sich großer Beliebtheit erfreuen – allein im letzten Jahr bereiteten sich 140 Teilnehmer im Rahmen eines solchen Kurses auf ihre Lehrabschlussprüfung sowie 42 Personen auf die Meisterprüfung vor. „Der große Vorteil eines solchen Vorbereitungskurses liegt darin, dass wir sowohl die Werkstätten als auch die Maschinen kennenlernen, auf denen wir später unsere Prüfung ablegen müssen. Und wir üben die Umsetzung von Werkstücken“, erklärt Martin Netzer von den Illwerken. Er wird im März seine Lehrabschlussprüfung ablegen. „Die Praxisnähe der Kurse ist deshalb extrem wichtig“, fügt Remo Hagspiel, im WIFI für den Bereich Technik zuständig, hinzu. „Bei Bedarf organisieren wir individuell zugeschnittene Trainings für einzelne Firmen. Sie sind inhaltlich und zeitlich exakt an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst.“ Von den WIFI-Trainern, die alle aus der Wirtschaft kommen, wird den Teilnehmern ein perfekter Mix aus Wissensvermittlung und Praxis geboten. Um diesen Praxisbezug gewährleisten zu können, muss jedoch der Maschinenpark immer auf einem topaktuellen Stand sein. „Allein in den nächsten beiden Jahren werden wir 800.000 Euro in zwei neue CNC-Dreh- und zwei neue CNC-Fräsmaschinen investieren“, sagt Hagspiel.

Kooperation mit HTL

Einzigartig in Österreich ist auch die Kooperation mit der HTL Dornbirn, an der seit 2008 die Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen angeboten wird. Da die HTL über keine eigene Metallwerkstätte verfügt, wird der gesamte Metallunterricht der HTL-Schüler seit 2009 im WIFI durchgeführt. Dafür war es nötig, die Werkstätten des WIFI kontinuierlich auszubauen: Zum einen mussten Räumlichkeiten wie die Wasch- und Umkleideräume erweitert werden, zum anderen wurde auch der Maschinenpark der Werkstätten vergrößert. Das Metallzentrum wird im Moment regelmäßig von zwölf HTL-Klassen frequentiert, das sind mehr als 320 Schüler.

Ein weiterer wichtiger Bereich im Metallzentrum ist die Schweißtechnik. „Neue Werkstoffe und die Weiterentwicklung der Schweißverfahren, Schweißzusätze und Prüftechniken erfordern eine regelmäßige Bereitschaft zur Weiterbildung. Darüber hinaus bietet der Beruf des Schweißers hervorragende Karrierechancen bis hin zu Führungsaufgaben. Die Teilnehmer können sich in den modernst ausgestatteten Schweißwerkstätten auf bestimmte Schweißverfahren sowie bestimmte Werkstoffe oder Schweißnahtarten und -ausführungen spezialisieren“, erklärt Peter Pryjmak, Leiter des Geschäftsbereichs Schweißen. Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2014 haben rund 430 Personen an schweißtechnischen Kursen und Seminaren teilgenommen, zudem wurden 595 Schweißerzertifizierungen bzw. -prüfungen durchgeführt.