Peter Freiberger

Am Fuß der Drei Türme

März 2015

Fantastisch gelegen unter den imposanten Drei Türmen stellt die Lindauer Hütte bis in das Frühjahr hinein ein lohnendes Ziel für Rodler, Winterwanderer und Skitourengeher dar. Ein bisschen Puste gilt es freilich mitzubringen ins Montafon.

Von Latschau zieht das Gauertal in den Rätikon. Zahlreiche traditionelle Gebäude und Stadel verleihen der wunderbaren Naturlandschaft ein zusätzliches, besonderes Flair. Der landschaftliche Höhepunkt ist schließlich die Felsformation der Drei Türme direkt über der Lindauer Hütte.

Wir fahren nach Tschagguns und dort hinauf nach Latschau zum Stausee. Das Auto darf man auf dem großen Parkplatz der Golmerbahn abstellen. Dann geht es zu Fuß weiter die Straße empor, beim Trainingsfeld zur Lawinenverschüttetensuche der Bergrettung ist die Lindauer Hütte erstmals angeschrieben.

Wenig später beginnt im Bereich eines Steilstücks offiziell die Rodelbahn, die sich gleichermaßen auch für Winterwanderer und Skitourengeher eignet. Von diesem ersten, steilen Abschnitt sollte sich übrigens niemand täuschen lassen. Im Anschluss leitet der Fahr- bzw. Fußweg nämlich ohne Ausnahme nur mäßig ansteigend zum Ziel.

Auf der linken Talseite einwärts

Gleich hier am Anfang besteht die Möglichkeit, zwischen zwei Routen zu wählen. Eine verläuft auf der rechten, die andere auf der linken Talseite. Wir entscheiden uns für die Strecke linker Hand und damit für den Normalweg. Die angegebenen 2 ½ Stunden Gehzeit heißt es tatsächlich fast einzuplanen – besonders, wenn später keine der Abkürzungen benutzt werden und die Tour nicht in zeitlichen Stress ausarten soll.

Sanft ansteigend führt der Fahrweg praktisch ohne nennenswerte Richtungsänderung oberhalb des Bachs im freien Gelände taleinwärts. Ganz hinten dominieren schon bald die Drei Türme die Szenerie. Der Blick zu den Felskolossen zeigt, dass einige Entfernungskilometer zurückgelegt werden müssen – rund sechs sind es ab Beginn der Rodelbahn. Diese beträchtliche Entfernung und die ungefähr 650 Höhenmeter (wieder vom Anfang der Rodelbahn gerechnet) sollen aber niemanden abschrecken, zumal die Route ja keine steilen Passagen beinhaltet.

Im Anschluss an einen flachen Abschnitt ändert die Wanderung dann völlig ihren Charakter. Der Weg zieht jetzt in ein Waldstück und leitet in Serpentinen empor. Hier besteht gleich bei der ersten Kehre die Möglichkeit, eine Abkürzung über einen Fußweg zu nehmen. Die Variante eignet sich ebenfalls für jene, die mit der Rodel unterwegs sind. Sobald wir die Geländestufe überwunden haben, folgt man der breiten, gespurten Trasse und bleibt auf der Lichtung. In dem Bereich macht es keinen Sinn, rechts zum Fahrweg zu wechseln. Die Strecke führt in der Folge erneut in den Wald und schlängelt sich gemächlich eine zweite Geländestufe nach oben. Wer möchte, kann nun wieder über einen Fußweg abkürzen.

Stattliches Berggasthaus

Sobald sich der Wald lichtet, taucht gleich die Lindauer Hütte auf, bei der es sich eigentlich um ein stattliches Berggasthaus handelt. Die „Lindauer“ duckt sich optisch an die Felsgipfel mit den Drei Türmen dahinter. In der Einkehr herrscht an schönen Wochenenden ordentlich Besuch. Tourengeher, Rodler und Winterwanderer geben sich quasi die Hand. Nach der beträchtlichen Gehzeit tut eine Stärkung gut. Immerhin müssen abermals sechs Kilometer zurück bewältigt werden. In dem Zusammenhang haben die einen Vorteil, die mit dem Schlitten oder den Skiern aufgestiegen sind – sie können die Fahrt entlang der Aufstiegsroute hinunter nach Latschau genießen. Dies sollte selbst Anfang Frühjahr noch weitgehend möglich sein. Ängstliche Rodler brauchen sich nicht zu fürchten: Steiles Gefälle wartet bekanntlich nirgendwo.

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