Andreas Dünser

Chefredakteur "thema vorarlberg" (andreas.duenser@themavorarlberg.at)

Dauerschleife

November 2023

Es gibt in Österreich Politiker, die sich nach dem Ende ihrer Laufbahn öffentlich gar nicht mehr oder nur noch höchst selten äußern. Das ist schade. Weil Politiker dieser Kategorie, vor allem jene, die einst hohe Verantwortung trugen und Republik oder Bundesland mitgestalteten, auch heute noch einiges zu sagen hätten. Und es gibt die anderen, die sich weiterhin regelmäßig zu Wort melden. Das ist auch schade. Denn das sind in erster Linie diejenigen, deren beste politische Tat einst der Abgang war. Und damit sind Westenthaler und Grosz und Cap und all die anderen gemeint, die in den Talkshows des Landes auftreten, und sich in Dauerschleife zu wirklich allem und zu jedem äußern. Die spenden politisch posthum noch ihren Senf, und das getreu dem Motto, das der Stimmen­imitator Alex Tristan einmal einem seiner Opfer in den Mund gelegt hatte: „Woher soll ich wissen, was ich denk, bevor ich hör, was ich sag.“  Trotzdem lässt sich aus diesen Talkshows, aus diesem Gequassel eine Erkenntnis gewinnen: Dass sich frühere Politiker von Format für diese Formate halt doch nicht hergeben. Und wer trotzdem zusieht, muss wissen: Wer auf den Moment wartet, an dem es nichts mehr zu sagen gibt, wird lange warten.

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