Christoph Jenny

Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg

(Foto: © Dietmar Walser)

Frühe Förderung ist zentral

November 2018

Unser Strategieprozess Dis.Kurs Zukunft hat es nochmals eindrucksvoll aufgezeigt. Der Blick ist endlich dorthin zu richten und dort anzusetzen, wo Bildungserfolge letztlich passieren – nämlich in den Schulen. Am Ende der Pflichtschule fehlt es zu vielen Jugendlichen an der Ausbildungsreife, es herrscht zu wenig Begeisterung und Wertschätzung für das Thema Bildung und im Besonderen für die duale Ausbildung. Die Implementierung neuer Lerninhalte im Zuge der Digitalisierung erfolgt zu langsam und die Durchlässigkeit im Bildungssystem ist immer noch zu wenig bekannt. Und von einem Bildungsmonitoring, um aus Fehlern zu lernen, sind wir weiter meilenweit entfernt. Soweit zur Analyse der aktuellen Situation. Die frühe Förderung von Grundkompetenzen und von Begabungen ist der zentrale Ansatz. Dabei geht es auch ganz stark darum, die Schulen bei der Umsetzung moderner pädagogischer Konzepte zu unterstützen. Kooperationen wie mit der IG Göttingen werden wir weiter forcieren, was Anforderungen an die jeweilige Schulführung stellt.

Code4Kids, Lego Mindstorms, Schaffar-Tag, up2work, die Initiative Wif-zack oder die Handwerkerschule sind nur eine Auswahl an Beispielen, um Begabungen von Kindern und Jugendlichen in Vorarlberg vielseitig und begeisternd zu fördern. Hier gilt es, die Kooperation zwischen Schule, Eltern und Wirtschaft als wesentliches Element dieser Aktivitäten im Sinne einer starken Partnerschaft weiter auszubauen. 

Nur eine moderne Lehre wird das zu Unrecht schwächelnde Image der dualen Ausbildung heben. Zu Unrecht deswegen, weil eine aktuelle Studie des market Instituts zeigt, dass sich Jugendliche unter anderem ein interessantes Tätigkeitsfeld, ein angenehmes Betriebsklima sowie ansprechendes Gehalt wünschen. Genau das bietet die Lehre.
Dennoch, digitale Inhalte müssen verstärkt in diese Ausbildungsschiene fließen. Eine „digitale Lernfabrik“ soll den schnellen technologischen Veränderungen Rechnung tragen und Bildungspfade sollen die Bedeutung von lebenslangem Lernen eindrücklich aufzeigen. Das gilt sowohl für die schulische als auch berufliche Ausbildung und schließt ebenso die Erwachsenenbildung mit ein. Unserem BIFO wird neben der klassischen Berufsorientierung eine wichtige Rolle in der Fokussierung auf die technische Bildung zukommen. Das Ziel ist letztendlich eine gute Bildung unserer zukünftigen und so dringend benötigten Fachkräfte.

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