Andreas Dünser

Chefredakteur "thema vorarlberg" (andreas.duenser@themavorarlberg.at)

Sunzi – Die Kunst des Krieges

Juni 2016

Die Kunst des Krieges“, ein vor 2500 Jahren vom chinesischen General und Philosophen Sunzi verfasstes Handbuch der Kriegsführung, gilt als die früheste Schrift zum Thema Strategie. Von Sunzi in 13 Kapitel und 68 Thesen gegliedert, wird „Die Kunst des Krieges“ auch heute noch an den meisten Militärakademien gelehrt, als zeitloses Lehrbuch der strategischen Konflikt- und Problemlösung. Doch reicht die Bedeutung des kleinen Handbuchs weit über das Strategisch-Militärische hinaus. „Die Kunst des Krieges“ gilt als Klassiker der Management-Literatur und – entsprechend interpretiert – als zeitloser Leitfaden für Personalführung, Strategie und Menschenkenntnis. In einem Gastbeitrag hieß es in der „FAZ“: „Dieses Buch sollte eine Pflichtlektüre für alle Wirtschaftslenker und Regierungspolitiker sein oder generell für alle, deren Aufgabe es ist, Menschen zu führen. Sunzis Meisterwerk in 13 Kapiteln schärft die geistigen Fähigkeiten. Es kann als persönlicher Lebensplaner dienen. Seine Weisheiten helfen, komplexe Situationen schnell und sicher einzuschätzen, und man kann es jedem empfehlen – nur nicht seinem ärgsten Gegner.“ Anbei einige von Sunzis Maximen:

  • Die Kriegsführung gehorcht dem Prinzip der Täuschung. Der Fähige gibt sich daher den Anschein der Unfähigkeit, Einsatzbereitschaft gibt sich den Anschein von Zurückhaltung.
  • Wer den Gegner kennt und sich selbst, wird in hundert Schlachten nicht in Not geraten. Wer den Gegner nicht kennt, sondern nur sich selbst, wird das eine Mal siegen, das andere Mal unterliegen. Wer aber weder den Gegner kennt noch sich selbst, der wird in jeder Schlacht unweigerlich geschlagen werden.
  • Wird gestammelt und gestottert und bleibt der Zuspruch zögerlich, ist die Gefolgschaft der Mannschaften verloren. Werden ständig Belohnungen verteilt, verrät das schwere Bedrängnis. Werden ständig Strafen verteilt, zeugt das von großer Not.
  • Der tüchtige Feldherr setzt die anderen in Bewegung und lässt sich nicht von den anderen in Bewegung setzen.
  • Führung verkörpert Weisheit, Glaubwürdigkeit, Menschlichkeit, Tapferkeit und Strenge.
  • Wer sich auf die Kriegsführung versteht, unterwirft die Armeen, ohne Schlachten zu schlagen.
  • Daher ist, wer die Taktik der Überraschung zu nutzen versteht, unberechenbar wie Himmel und Erde und unerschöpflich wie die Flüsse und Seen.
  • Triff den Gegner unvorbereitet, schlage Wege ein, von denen er nichts ahnt, und greife ihn dort an, wo er keine Vorkehrungen getroffen hat.
  • Es siegt die Seite, die weiß, wann zu kämpfen ist und wann nicht. Es siegt die Seite, auf der Vorgesetzte und Untergebene von einem Willen beseelt sind. Es siegt die Seite, die vorbereitet auf einen unvorbereiteten Gegner trifft.
  • Wer auf Gewinn aus ist, wird geködert, wer sich ungeordnet zeigt, wird überrumpelt, wer stark ist, dem wird ausgewichen, wer reizbar ist, wird provoziert, wo Eintracht herrscht, wird Zwietracht gesät.

 

* Sämtliche Zitate stammen aus „Sunzi – Die Kunst des Krieges“, Insel-Verlag, 5. Auflage 2013

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