Ein höllischer Job

Ökonom David Stadelmann arbeitet die Pandemie auf, er sieht „eine Politikkrise in der Krisenpolitik“, die Daten bestätigen ihn: Laut einer Umfrage haben 83 Prozent an Vertrauen in die Politik verloren, bedingt durch das Krisenmanagement der Regierung. Jetzt ist „Krisenmanagement“ ein nobler Ausdruck für das Lavieren zwischen Phasen des Alarmismus und Phasen der Gleichgültigkeit: Jede neue Welle hat die Regierung aufs Neue in Ratlosigkeit versetzt, und es gibt wenig Anzeichen dafür, dass sich das ändern wird. Stadelmann schlägt vor, einen Advocatus Diaboli, einen Anwalt des Teufels, zu installieren, als Gegenpart zur Politik, der die Aufgabe hat, Argumente gegen die vorherrschende Politik- und Medienmeinung zu formulieren. Was dann beschlossen wird, nach den Einwänden dieses Anwalts, das muss argumentiert sein. Die Regierung würde zur Sachpolitik gezwungen, für den Anwalt ein höllischer Job, für die Bevölkerung von großem Nutzen. Nur wird das Utopie bleiben und die Realität eine andere sein. Die Regierung, sagte der Satiriker Peter Klien, habe mittlerweile Impfgegner und Impfbefürworter gegen sich aufgebracht: „Aber damit hat sie wenigstens die Spaltung der Gesellschaft beendet.“ Humor, aktuell der letzte Trost …