Ein schmaler Grat

Der Kampf um Stimmen hat in Vor­arlberg begonnen, der Ton wird wieder rauer. Daniel Allgäuer, Klubobmann der FPÖ, sagte Anfang Monat im Landtag, die Situation im Land sei gut, nicht wegen – sondern trotz der schwarz-grünen Landesregierung. Landeshauptmann Wallner habe es zu verantworten, wenn das Land von der Überholspur auf das Abstell­gleis gerate. Die Schwarzen nahmen die Sache vor Ort recht gelassen hin, Klub­obmann Roland Frühstück hatte den Blauen ja kurz davor schon beschieden: „Offensichtlich gefällt der FPÖ Vorarl­berg die Oppositionsrolle so gut, dass sie jetzt schon riskiert, die Tür zu einer möglichen Zusammenarbeit zuzuschlagen.“ Jetzt ist das zwar eher die Diskussionsmethode eines Anrufbeantworters und nicht unbedingt politische Debattenkultur 4.0, aber eben doch das ultimative Argument: Kritik wird bestenfalls innerhalb bestimmter Grenzen hingenommen. Überschreiten die Blauen diese Grenzen, gibt’s auch 2019 wieder Saisonkarten für die Oppositionsbank. Dann wird’s nichts mit einer Regierungsbeteiligung. Die Freiheitlichen werden also zwischen dem, was sie sagen wollen, und dem, was sie sagen dürfen, sehr genau unterscheiden müssen. Es wird ein schmaler Grat.