Landeshauptmann Markus Wallner trat am 22. Juni einen mehrwöchigen Krankenstand an, aber selbst das genügte oppositionellen und medialen Kritikern nicht, sie richteten Genesungswünsche aus, sprachen zugleich aber höhnisch von einem ersten Schritt zur Seite und einem führungslosen Land. Dabei war das noch harmlos im Vergleich zu dem, was in diversen Chats und sozialen Netzwerken zu lesen war: Was da teilweise stand, formuliert von sich echauffierenden Selbstgerechten im Schutz der Anonymität, das ist mit dem Ausdruck letztklassig noch unzureichend umschrieben. Umso bemerkenswerter ist, was in den Salzburger Nachrichten zu lesen war. Chefredakteur Perterer hatte in seinem Leitartikel geschrieben, Wallner müsse sich richtigerweise einer harten Untersuchung stellen: „Aber offenbar sind wir mit dem heutigen Verständnis von Politik kaum noch in der Lage, eine sachliche Überprüfung von Vorwürfen durchzuführen. Abwarten, bis ein Urteil gefällt und rechtskräftig ist, ist keine Stärke mehr. Dabei leben wir in einem Rechtsstaat. Der zeichnet sich unter anderem durch die Unschuldsvermutung aus.“ Man könnte anfügen: Dass überhaupt darauf hinzuweisen ist, das zerstört letzte Illusionen.