Corona bleibt, das Phrasengewitter (©Mangold) auch, beispielsweise bei Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, die in einer Aussendung das geneigte Publikum wissen ließ, Corona sei eine Chance, weil die Krise verdeutliche, „dass sich die Österreicher nach regionalen, ehrlichen Angeboten aus den für uns typischen Familienbetrieben sehnen“. Klar. Was schert einen die Pandemie, solange Regionales am Speiseplan steht. Nur: Schwarzmann ist nicht allein. Die zynische Floskel, man möge Corona als Chance sehen, findet sich nach wie vor und überall, wie folgender Blödsinn, zusammengetragen aus verschiedensten Medien, verdeutlicht: Da wird Corona als Chance für kleine Dörfer beschrieben, als Chance für Sport-Digitalisierung, Kirchenreform, vollständig erneuerbare Energieversorgung, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Neuerfindung des Konsums, inklusive Integrationspolitik, als Chance für die Liebe, für heimisches Wildbret, darauf, sein Leben zu überdenken, zur Ruhe zu kommen. Wer die kleine Auswahl liest, könnte fast zum Schluss kommen, dass es gut ist, Corona zu haben. Wir verweisen jetzt nicht auf Menschen, die Corona an den Rand ihrer Existenz bringt. Wir zitieren Wilhelm Busch: Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.