Politik macht Spaß: Die Bundesregierung hat mit ihrem Vorhaben, den Karfreitag zu einem halben Feiertag zu machen, zunächst „einen positiven Kompromiss“ erzielt. Nur um dann wenige Tage später zu verkünden, dass aus dem Karfreitag doch kein halber, sondern ein persönlicher Feiertag wird, der aus dem Urlaubskontingent genommen werden muss. Das sei dann doch „die bessere Möglichkeit“. Im Zeitraffer betrachtet: Die Politik trifft eine Entscheidung, lobt sich, nimmt die Entscheidung zurück und lobt sich wieder. Vermutlich hat die Regierung allerdings nur verspätet mitbekommen, was die Bürger gleich schon registriert hatten: Dass sich die Unart der Politik, keine klaren Entscheidungen treffen zu können, wohl noch nie so deutlich manifestiert hätte wie in diesem halben Feiertag. Grillparzer wurde viel zitiert mit seinem Satz „Auf halben Wegen und zu halber Tat mit halben Mitteln zauderhaft zu streben“. Für das politische Gemurkse ist das freilich viel zu pathetisch, viel zu intellektuell. Ein Fußballer brachte das einst weit besser auf den Punkt: „Zu fünfzig Prozent haben wir es geschafft, aber die halbe Miete ist das noch nicht.“ Das wird der Sache eher gerecht. Und dem halben Feiertag werden andere halbe Sachen folgen, wir sind’s gewohnt.