Die Präsidenten der neun österreichischen Landtage eilten dieser Tage zu einer Konferenz nach Kärnten und stellten dort erschüttert fest: Das Vertrauen in die Politik sinkt. Harald Sonderegger, der Vorarlberger, konnte gar zwei Ursachen benennen: „Nicht eingehaltene Wahlversprechen und Ideen, die – vorschnell in die öffentliche Debatte eingebracht – sich später nicht verwirklichen lassen.“
Nun könnte man zwar noch ganz andere Gründe nennen, warum das Vertrauen schwindet, aber sei’s drum, bleiben wir in Kärnten, bei dieser Konferenz. Die Politik müsse weg von reiner Ankündigungspolitik, sagten dort die Präsidenten – und kündigen an, eine Arbeitsgruppe gründen zu wollen. Hervorragend!
Helfen wir der Arbeitsgruppe? Ankündigungspolitik ist nur ein unverbindliches Wort für unverbindliches Geschwafel, Politiker sollen also künftig weniger reden und mehr sagen.
Die Idee ist großartig. Wir halten es da mit dem Schriftsteller Kurt Vonnegut, der in einem seiner Bücher schrieb, ein Freund von ihm habe zeitgleich immer sieben Talkshows auf sieben Fernsehern laufen, weil er den Moment nicht verpassen wolle, an dem es nichts mehr zu sagen gibt. Was soll man da noch groß sagen? Wir warten auch.