Vor der Kaserne in Bregenz hing lange ein Plakat mit dem Slogan „Soldat, Beruf mit Zukunft“. Das Plakat ist mittlerweile verschwunden. Und verschwunden ist auch all das, was man den Österreichern 2013 im Rahmen einer Volksbefragung zur Zukunft der Wehrpflicht versprochen hatte. Damals hieß es, der Soldat an sich sei demotiviert und das Bundesheer ausgeblutet, alles werde viel besser; heute hat der Ausdruck „stehendes Heer“ angesichts des desolaten Fuhrparks und der chronischen Unterdotierung eine ganz eigene Bedeutung bekommen.
Ein ehemaliger Oberst des Generalstabs wurde dieser Tage jedenfalls mit den Worten zitiert, dass das Bundesheer die in der Verfassung und im Wehrgesetz festgehaltenen Aufgaben zurzeit nicht einmal zur Hälfte erfüllen könne und in vielen Bereichen die Einsatzfähigkeit bereits unter dieser Grenze liege. Wobei: Da geht noch was. Der pensionierte Oberst hatte den Politikern ohnehin empfohlen, sich einzugestehen: „Wir können nicht, wir wollen nicht.“ Damit ist in etwa beschrieben, was Ministerin Tanner derzeit so macht. In der Nähe der Bregenzer Kaserne hängt jetzt übrigens ein Plakat, auf dem steht: „Wo Licht ist, ist Hoffnung.“ Man sieht’s bloß schlecht. Es ist recht dunkel dort.