Peter Freiberger

Den mystischen Kraftplätzen auf der Spur

Mai 2017

Das bezaubernde Hochplateau der Tschengla oberhalb von Bürserberg ist an sich bereits ein außergewöhnlicher Platz. Die neolithischen Steinkreise dort sorgen zusätzlich für eine mystische Atmosphäre. Beste Voraussetzungen für eine Frühlingswanderung.

Bei der Tschengla handelt es sich um eine eiszeitliche Hangterrasse. An deren Entstehung werden wir aber wohl kaum einen Gedanken verschwenden, wenn wir auf dem Hochplateau in rund 1200 Metern Höhe stehen und die Aussicht unter anderem hinunter ins Klostertal genießen.

Die Tschengla unterhalb von Mondspitze und Schillerkopf stellt einen Ort der Ruhe dar. Sie vereinnahmt Besucher mit einer ganz speziellen Atmosphäre, die selbst Gestresste rasch Richtung Entspannung bringt. Ob diese Atmosphäre in einem Zusammenhang mit den Steinkreisen beziehungsweise Steinfeldern steht, die sich dort befinden, muss jeder für sich selbst erforschen.

Wir fahren von Bludenz beziehungsweise Bürs nach Bürserberg und von dort aus weiter zum Wanderparkplatz auf der Tschengla, der sich noch ein Stück nach beziehungsweise oberhalb der großen Ferienanlage (Alpinresort Schillerkopf) befindet. Der Parkplatz bildet den Ausgangspunkt für die überschaubare Wanderung, die diesmal einem ausgedehnten Spaziergang gleicht.

Vom Parkplatz verläuft zunächst ein verkehrsfreier Fahrweg nach Westen, bei der ersten Wegteilung hält man sich rechts in Richtung Alpe Rona. Dabei rückt die Bergkette über dem Großen Walsertal ins Blickfeld.

Naturparadies Tschengla

Die Tschengla gleicht jetzt im Mai einem Naturparadies mit wundervoller, mannigfaltiger Blütenpracht. Wer zurück Richtung Süden beziehungsweise Südosten schaut, wird außerdem gleich von der Zimba, dem Matterhorn Vorarlbergs, in den Bann gezogen.

Unmittelbar vor der Alpe Rona geht es rechter Hand über einen Fußweg und in der Folge teilweise am Waldrand hinunter (nach wenigen Metern gleichbleibend an einer Abzweigung rechts vorbei). Es dauert nicht mehr lange, ehe das erste neolithische Steinfeld beziehungsweise der erste Steinkreis erreicht ist. Hierbei dürfte es sich um Kultplätze unserer Vorfahren handeln. Die astronomische Ausrichtung lässt außerdem auf eine gigantische Kalenderanlage schließen.

Den Steinen werden jedenfalls außergewöhnliche Kräfte zugeschrieben. Man entdeckte angeblich Kraftfelder, sogar vor dem Besteigen der Steine wird gewarnt. Auf einer der Bänke rasten und die Landschaft genießen ist ein in jedem Fall absolut sicheres Vergnügen.

Der Pfad leitet anschließend in einer Rechtsschleife hinunter zu einem Fahrweg – in diesem Bereich befindet man sich praktisch im Herzstück der Steinfelder. Die Steine lagen übrigens ursprünglich im Boden vergraben.

Auf dem Fahrweg geht es in nordwestlicher Richtung weiter (bei der folgenden Routengabelung gleichbleibend und nordwestlich dahin). Vor dem Weiderost wandern wir dann wieder linker Hand durch eine links und rechts von Bäumen gesäumte Wiese nach oben bis zum Steinkreis und dort rechts hinauf zur Alpe Rona.

Einkehren ist in der Alm erst ab ungefähr Anfang Juni möglich. Bis dahin empfiehlt es sich, für die Wanderung eine Jause mitzunehmen. Zwar wird auf der Runde niemand „verhungern“, ein kleines Picknick inmitten dieser pittoresken Kulisse verleiht dem Ausflug aber einen zusätzlichen Reiz.

Ab der Alm folgen wir schließlich wieder der ursprünglichen Route zum Ausgangspunkt. Gegenüber dem Häuschen mit dem prachtvollen Laubbaum sollte man das kleine Biotop nicht unbeachtet lassen. Absolut nicht übersehen lässt sich nun die Zimba, die sich zurück zum Parkplatz optisch ins Blickfeld drängt.

 

Talort: Bürserberg (871 m)
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz auf dem Hochplateau Tschengla (1220 m)
Strecke: Fahrweg, Fußweg, Pfad
Höhenunterschied: je rund 50 Höhenmeter in Auf- bzw. Abstieg
Entfernungskilo­meter: zu vernachlässigen
Gehzeit: rund 45 Minuten (ohne Aufenthalt bei den Steinfeldern)
Voraussetzung: keine besonderen Voraussetzungen erforderlich
Kinder: ab dem Kleinkindalter
Mountainbuggy: nein
Ausrüstung: festes Schuhwerk
Einkehrmöglich­keiten: Alpe Rona (geöffnet ab Anfang Juni), diverse in Bürserberg
Anreise mit Öffis: zum Wanderparkplatz nicht möglich

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