
Warum Gründergeist unser stärkster Rohstoff ist
Ein Jahr Startup Vorarlberg
Vor einem Jahr ist Startup Vorarlberg gestartet mit der Vision, Gründungsinteressierte zu begleiten, das Ökosystem besser zu vernetzen und Unternehmertum von und durch Startups in der Region sichtbarer zu machen. Heute lässt sich durch die Resonanz sagen, dass dieser Schritt längst überfällig war. Die Zahl der Bewerbungen für den 2. Batch übertrifft erneut unsere Erwartungen und die Vielfalt an Ideen ist beeindruckend. Gründung in Vorarlberg ist kein Hype, sondern Ausdruck einer Kultur, die mutiger und zukunftsorientierter denkt, als ihr oft zugetraut wird.
Unser erstes Jahr mit Startup Vorarlberg hat gezeigt, dass es Menschen in Vorarlberg gibt, die den Status quo nicht hinnehmen, sondern Neues ausprobieren wollen und zudem großes Vertrauen in unsere Unterstützungsangebote haben. Und es gibt Unternehmen und Institutionen, die bereit sind, diesen Weg mitzugehen. Wer in wirtschaftlich angespannten Zeiten den Kopf in den Sand steckt, ist blind für die Chancen von morgen. Startups sind hier mehr als Hoffnungsträger: Sie sind Treiber für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und neue Arbeitsplätze.
Startup Vorarlberg versteht sich dabei nicht nur als reiner Inkubator. Mit unseren zwei Programmen – der Pre-Inkubation und Inkubation – werden Gründer und Gründerinnen strukturiert und praxisnah unterstützt, vom ersten Gedanken bis hin zur Skalierung. In viermonatigen Formaten, inklusive 1:1-Betreuung durch Startup-Coaches, geht es nicht nur um Theorie, sondern um konkrete Werkzeuge, Netzwerke und die Fähigkeit, aus einer Idee ein belastbares Geschäftsmodell zu entwickeln. Genau das braucht es, um junge Unternehmen schnell sichtbar und wachstumsfähig zu machen.
Dass dieses Konzept aufgeht, zeigt sich im Fazit des ersten Jahres. 14 Teams wurden durch Startup Vorarlberg im vergangenen Batch intensiv begleitet. Die Fortschritte und Entwicklungen der einzelnen Startups unterstreichen zudem die Wirksamkeit unseres Angebots. Von Lösungen in Gesundheit und Ernährung über Drohnen- und Outdoor-Technologien bis zu digitalen Plattformen für Buchungssysteme, Office-Workflows oder Digital Detox. Diese Vielfalt ist kein Zufall, sondern Ausdruck einer Region, die vor Ideen sprüht und weit über ihr industrielles Image hinauswächst.
Auch das Land Vorarlberg und die Wirtschaftskammer Vorarlberg unterstützen und befürworten diese Entwicklung. „Eine lebendige Gründerszene bringt neue Impulse, stärkt Vorarlbergs Wettbewerbsfähigkeit und macht unsere Wirtschaft fit für die Zukunft. Jeder Euro für Startups ist ein Euro in Wertschöpfung, qualifizierte Arbeitsplätze und Zukunftsfähigkeit“, betont Landesrat Marco Tittler. Worte, die die Richtung vorgeben, denn Startups sind keine Nische, sondern ein zentrales Instrument, um Vorarlberg resilienter, produktiver und attraktiver zu machen.
Ein Jahr nach der Gründung von Startup Vorarlberg ist die Bilanz also nicht nur positiv, sondern ein Ausblick darauf, wie viel Potenzial in der Region noch darauf wartet, entdeckt zu werden. Auch als Teil des AplusB-SouthWest Konsortiums blicken wir motiviert und zuversichtlich in die Zukunft, in der wir gemeinsam mit den anderen Bundesländern österreichweit noch mehr erreichen wollen. Die Energie aus der Community zeigt, dass Gründergeist in Vorarlberg ein lange vorhandener, aber bisher unterschätzter Rohstoff ist. Jetzt geht es darum, ihn konsequent zu fördern und gemeinsam den Mut zu beweisen, den es braucht, um zu wachsen – und auf lange Sicht im internationalen Wettbewerb mitzuspielen.
Diana Eglseder, * 1989 in Lindenberg im Allgäu, ist Geschäftsführerin der Startup Vorarlberg GmbH. Sie hat die Anfänge der Startup-Szene in Vorarlberg 2017 als Tech-Startup miterlebt. Ein Studium in Intermedia an der FHV brachte sie 2008 nach Vorarlberg. Es folgten Berufsjahre in der Schweiz und Österreich, ein Diplomstudium an der Filmakademie Baden-Württemberg und zuletzt ein Masterstudium in der Wirtschaftsinformatik an der FHV.
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