Die Bildungsrevolution im Tourismus startet
Heuer erfolgt in Vorarlberg der Startschuss für einen Meilenstein in der heimischen Tourismusausbildung. Im Herbst beginnt die neue „GASCHT“, die Gastgeberschule für Tourismusberufe. Die Spitzen- und Leitbetriebe der heimischen Gastronomie und Hotellerie sind bei dem von der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Vorarlberg und den Vorarlberger Tourismusschulen entwickelten, revolutionären Ausbildungssystem mit an Bord.
Der Mensch steht im Mittelpunkt der Tourismusstrategie 2020, und in Sachen Gastfreundschaft will Vorarlberg zum Klassenprimus aufsteigen. „Dafür braucht es motivierte Mitarbeiter im Tourismus, die Spaß daran haben, in einer Dienstleistungsbranche mit Menschen in Kontakt zu stehen“, betont Nicole Okhowat-Lehner, die Schulleiterin der GASCHT.
Das öffentliche Schulsystem für Tourismusberufe setzt das Hauptaugenmerk auf die fachliche Ausbildung. Demgegenüber werden in der GASCHT nicht allein fachliche Kompetenzen vermittelt, sondern außerdem besondere Persönlichkeiten entwickelt.
Interaktiver Unterricht nach modernsten pädagogischen Ansätzen, erlebnisorientiertes Lernen, Begleitung durch Bildungscoaches, Ausbildung nach Stärken und Talenten, modularer Unterricht, höchste Qualität der Lehrer und Ausbildungsbetriebe – so sehen die Eckpfeiler der neuen Schule mit den Standorten Bludenz, Bezau und Hohenems aus.
Alle Leitbetriebe an Bord
Stichwort Ausbildungsbetriebe: Die Praxis eignen sich die Schülerinnen und Schüler in ausgewählten, hochwertigen Qualitätsbetrieben im Land an. „Die Vorarlberger Leitunternehmen, vom Arlberg bis zum Bodensee, sind Teil des neuen Ausbildungssystems und vermitteln die praktischen Kenntnisse“, freut sich GASCHT-Schulleiterin Okhowat-Lehner.
Die ersten Klassen werden im Herbst 2017 starten. Vier Jahre dauert die duale Ausbildung, die auf eine moderne Verschränkung von Theorie und Praxis setzt. Die Schülerinnen und Schüler können aus den drei Berufsrichtungen Service & Gastgeberkompetenz, Rezeption & Hotelmanagement sowie Küche & Kulinarik wählen. Am Ende steht dann wahlweise ein Lehrabschluss, ein Hotelfachschulabschluss mit Lehrabschluss beziehungsweise das Gastgeberdiplom. Zertifikate für individuell gewählte Module ergänzen die Abschlüsse. „Es besteht außerdem noch die Möglichkeit, nach einem kurzen Aufbau die Berufsreifeprüfung abzulegen“, sagt Okhowat-Lehner.
Das neue Ausbildungsmodell, das bereits großes Interesse über die Landesgrenzen hinaus erweckte, beginnt gleich mit einer speziellen Besonderheit im Vergleich zur herkömmlichen Schul- und Lehrausbildung. Am Beginn steht das sogenannte Orientierungsjahr. Dabei wird ganz auf die Persönlichkeit der jungen Menschen eingegangen, auf das Entwickeln sozialer Kompetenzen, auf die individuellen Fähigkeiten. Professionelle Bildungscoaches helfen, die Talente und Berufswünsche der Auszubildenden zu finden und gemeinsam mit Eltern, Pädagogen und Ausbildungsbetrieb einen entsprechenden, persönlich zugeschnittenen Ausbildungspfad zu planen.
Ab dem zweiten Jahr gibt es dann die Wahlmöglichkeit zwischen einem praxisorientierten Pfad, bestehend aus 70 Prozent Praxis in den Betrieben und 30 Prozent Theorie beziehungsweise Schule, und einem theorieorientierten Pfad (50 Prozent Praxis, 50 Prozent Schule) – jeweils aufbauend auf Modulen.
Ein Schulort als Heimatbasis
Jeder Schüler entscheidet sich für einen der drei Schulorte als Heimatbasis, je nach gewählter Fach- beziehungsweise Berufsrichtung werden einzelne Module an anderen Orten absolviert. Die Talente, Kompetenzen und Interessen der jungen Menschen stehen an der GASCHT im Vordergrund.
Touristische Leitbetriebe vom Wirtshaus bis zum 5-Sterne-Hotel, vom Arlberg über das Montafon und den Bregenzerwald bis zum Bodensee, unterstützen die GASCHT aus voller Überzeugung bei der praktischen Ausbildung, für die sie sich als Partner zur Verfügung stellen. Doch damit nicht genug. Internationale Kooperationen komplettieren das Schulangebot. Wer will, kann sich beispielsweise auch auf bekannten ausländischen Weingütern Kenntnisse bei der Weinproduktion erwerben. Dies demonstriert, dass erlebnisorientiertes Lernen einen hohen Stellenwert einnimmt.
Auch branchenfremde Module können aufgrund der Einteilung in Wahl- und Pflichtmodule in der GASCHT konsumiert werden. Die Ausbildung zum Skilehrer oder Wanderführer, ein Praktikum bei den Bregenzer Festspielen oder ein Kurs in Fotografie könnten Beispiele für derartige Wahlmodule sein und später im Berufsleben nützlich werden. „Wer Kenntnisse in Fotografie besitzt, hat Vorteile beim Erstellen von Werbemitteln für den eigenen Betrieb“, erklärt Schulleiterin Okhowat-Lehner.
Für die Aufnahme in die GASCHT kann sich theoretisch jeder bewerben. „Entscheidend ist die Motivation der Kandidaten, wir schauen wir uns aber auch Zeugnisse an“, betont Okhowat-Lehner. „Schulabgänger oder -wechsler brauchen uns zur Anmeldung nur das letzte Zeugnis beziehungsweise das aktuelle Halbjahreszeugnis schicken.“ Anschließend findet ein Motivationsgespräch statt.
Obwohl es sich um eine Privatschule handelt, fällt kein Schuldgeld an. Die neue Tourismusausbildung startet im Herbst 2017, Anmeldungen für das erste Schuljahr sind ab jetzt möglich.
Nähere Infos: www.gascht.at
Teilnehmende Betriebe
- Propstei St. Gerold, St.Gerold
- Familien Mateera, Gargellen
- Traube Braz**** Alpen. Spa. Golf. Hotel, Braz
- Schlosshotel Dörflinger, Bludenz
- Hotel Zimba, Schruns
- Alpen Sport Resort Hotel Rote Wand, Lech
- Hotel Madrisa, Gargellen
- Hotel Scesaplana, Brand
- Familienhotel Lagant, Brand
- Hotel Austria, Lech
- Hotel Gasthof Krone, Hittisau
- Hotel Gasthof Adler, Schoppernau
- Romantik Hotel Das Schiff, Hittisau
- Restaurant Mangold,Lochau
- Suitehotel Kleinwalsertal, Hirschegg
- Alpenhotel Küren, Hirschegg
- Hotel Weisses Kreuz, Bregenz
- Goldener Hirschen, Bregenz
- Genießer- und Kuschelhotel Gams, Bezau
- Burgrestaurant Gebhardsberg, Bregenz
- Hotel Schwärzler, Bregenz
- Hotel Restaurant Schönblick, Eichenberg
- Biohotel Schwanen, Bizau
- Sonne Lifestyle Resort Bregenzerwald, Mellau
- Hotel Krone****, Au
- LuSt Café Bar, Bregenz
- Gesundhotel Bad Reuthe, Reuthe
- Hotel Linde, Höchst
- Im Palast, Hohenems
- Kochmeisterei Pansis, Hohenems
- Dogana – dascafédiebardasrestaurant, Feldkirch
- Hotel am Garnmarkt, Götzis
- Hotel Weisses Kreuz, Feldkirch
- Wirtshaus zum Schützenhaus, Feldkirch
- Gasthof Mohren ***s, Rankweil
- Hotel Hoher Freschen, Rankweil
- Panoramarestaurant Karren, Dornbirn
- Hotel Rössle, Röthis
- Alpinresort Schillerkopf ****s, Bürserberg
- Alpenhotel Post, Au
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