Angelika Schwarz

* 1975 in Feldkirch, ist Journalistin, studierte Germanistin und Anglistin, langjährige ORF-Redakteurin und -Moderatorin (Radio und Fernsehen). Angelika Schwarz arbeitet in der Unternehmenskommunikation der Landeskrankenhäuser Vorarlberg.

50 Jahre medizinischer Fortschritt

Oktober 2022

Am 9. September 1972, also vor 50 Jahren, ist das „Medizinische Zentrum Feldkirch” feierlich eröffnet worden. Es bestand damals aus zwei Spitälern, dem „Krankenhaus der Stadt Feldkirch“ und dem „Landesunfallkrankenhaus“, die zunächst unabhängig voneinander geführt wurden. 1979 erfolgte die organisatorische Vereinigung – die Zwillingskrankenhäuser sind zu einem Landeskrankenhaus Feldkirch zusammengewachsen. Dass es heute, ein halbes Jahrhundert später, wieder etwas zu feiern gibt, ist den Mitarbeitenden zu verdanken, die während dieser Zeit die Geschichte des Hauses geprägt haben: Denn es sind die Schritte, die sie gesetzt haben, die die Fortschritte in Feldkirch ausmachen. „Was das LKH auch ganz besonders auszeichnet, ist die Zusammenarbeit auf und zwischen allen Ebenen. Sowohl zwischen den verschiedenen Berufsgruppen über sämtliche Abteilungen hinweg als auch in der Krankenhausleitung“, blickt der langjährige Verwaltungsdirektor Harald Maikisch zurück.

Kontinuierliche Weiterentwicklung
Neben der laufenden Erhöhung des Personalstandes wurde das Krankenhaus stetig ausgebaut – etwa durch die Inbetriebnahme weiterer medizinischer Abteilungen, die kontinuierlichen Modernisierungen insbesondere der Medizintechnik sowie durch umfangreiche Baumaßnahmen“, fasst der Verwaltungsdirektor zusammen. Zu den Meilensteinen der jüngeren Vergangenheit zählen – neben vielen anderen – beispielsweise die Inbetriebnahme der Zentralküche, die Einführung eines fahrerlosen Transportsystems, die Eröffnung des OP- und Intensivzentrums als größtes Hochbauprojekt des Landes mit zwölf neuen OP-Sälen inklusive Hybrid-OP-Saal, einer Zehn-Betten-Intensivstation und einem Katheterlabor, der Einsatz des roboterassistierten Chirurgie-Systems „daVinci“ und nicht zuletzt diverse Zusammenschlüsse zu standortübergreifenden, interdisziplinären und berufsgruppenübergreifenden Kompetenzverbänden. Denn der stetige Fortschritt betrifft nicht nur die „Hardware“ des Spitals, sondern insbesondere auch die fachliche Entwicklung des ärztlichen, medizintechnischen und pflegerischen Personals.
„So hat sich gemeinsam mit dem LKH Feldkirch etwa auch der Pflegeberuf in den vergangen 50 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt“, betont Pflegedirektor Michael Scheffknecht. „Ein Meilenstein war das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz, das vor 25 Jahren den Pflegeberuf als eigene Profession in der interprofessionellen Behandlung verankert hat. Es entstanden neue Spezialisierungen, durch die die pflegerische Versorgung für unsere Patienten und Patientinnen noch besser und zielgerichteter erfolgen kann.“ Als Herausforderung in der nahen Zukunft sieht der Pflegedirektor die Veränderung der Bevölkerungsstruktur ebenso wie die verkürzte Spitalsaufenthaltsdauer dank moderner Behandlungsmethoden: „Diese sind vorteilhaft für die Patienten, gleichzeitig sehr intensiv für die Pflegearbeit. Aber ich bin zuversichtlich: Gemeinsam gelingt es uns, die Patientenversorgung im LKH Feldkirch weiterhin sicherzustellen.“ 

Den Blick nach vorne gerichtet
Auch der Chefarzt des Spitals sieht die Weichen für die Zukunft gut gestellt: „Das LKH Feldkirch erfüllt alle Anforderungen an ein Schwerpunktkrankenhaus – so auch die Zukunftssicherung durch die Ausbildung von Ärzten und Pflege“ erklärt Primar Wolfgang Elsäßer. „Unser Haus war das erste akademische Lehrkrankenhaus in Kooperation mit Medizinischen Universitäten Österreichs. In der Ausbildung der Turnusärzt:innen sowie für Medizinstudierende im klinisch-praktischen Jahr hat sich das LKH Feldkirch – wie insgesamt Vorarlberg – einen guten Ruf erarbeitet und zählt österreichweit zu den begehrtesten Ausbildungsstätten. Ausbildung und Innovation sind Prämisse für medizinischen Fortschritt und bestmögliche Patientenversorgung.“ Auch bei den 50-Jahr-Feierlichkeiten im September 2022 ist im LKH Feldkirch nicht nur zurück, sondern bewusst auch nach vorne geblickt worden: Die Mitarbeitenden haben nicht nur die Spitalsgeschichte, sondern auch die Eröffnung der neu gestalteten Eingangshalle gefeiert. Über diese können Patienten und Besucher künftig unkomplizierter und rascher ihre Behandlungswege antreten. Zuvor – konkret seit dem Neubau der „Verbindungsspange“ Anfang der 1990er-Jahre, die die Krankenhäuser des Landes (Westen) und der Stadt (Osten) auch baulich verband – war der Haupt­eingang in der Mitte der beiden Gebäudekomplexe gelegen: „Die Patienten standen also beim Eintreten zunächst vor der Entscheidung, in welches Gebäude sie wollten beziehungsweise mussten. Erst danach wurden sie im Ost- oder Westgebäude vom jeweiligen Informationsdienst in Empfang genommen. „Die administrative Aufnahme war also doppelt besetzt“, erklärt Prokurist Norbert Kathan, Leiter der Abteilung „Baumanagement und Strategie“ für die Vorarlberger LKH, die Notwendigkeit des Neubaus.

Direkte Wege und kürzere Wartezeiten
Künftig befindet sich der Haupteingang für alle stationären und ambulanten Patienten im Osten. Eine gemeinsame Anlauf- und Auskunftsstelle leitet die Menschen von Beginn an dorthin, wo sie auch tatsächlich hinmüssen. Erreichbar ist die neue Eingangshalle auf direktem Weg – egal, ob man per Auto, Bus, Taxi, Rad oder zu Fuß gekommen ist: Aus der Tiefgarage gelangt man über das Mehrzweckgebäude direkt zum zentralen Informationsdienst beziehungsweise zu den Aufnahmeschaltern; diese erreicht man ansonsten über die überdachte Vorfahrt und die Eingangshalle. Von dieser Wartezone aus werden die Patienten in die verschiedenen Abteilungen weitergeleitet. „Durch die zentrale Aufnahme ergibt sich eine klare, direkte Wegeführung. Man kann eigentlich nicht mehr falsch gehen. Und das hat wesentlich geringere Wartezeiten für die Patienten zur Folge“, bilanziert Norbert Kathan. Der neue Eingangsbereich ist übrigens der letzte Teil des Projektes, das als „Masterplanung LKH Feldkirch Bauabschnitt 2“ soeben einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des LKH Feldkirch markiert.

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