»Stärke, die«* Krankenhaus-Betriebsgesellschaft veröffentlichte Geschäftsbericht 2021
*»Stärke, die« – Worttrennung: Stär|ke; Substantiv, feminin; körperliche Kraft, Funktionsfähigkeit, Leistungsfähigkeit, Stabilität bewirkende Dicke, Festigkeit, zahlenmäßige Größe, Grad des Gehalts, Konzentration, Grad an Leistungskraft, Macht, Vorhandensein besonderer Fähigkeiten (Definition Duden)
Seit Februar 2020 fordert die Pandemie das Gesundheitswesen, aber auch Gesellschaft, Politik und Ökonomie heraus. So beeinflusste das Pandemiegeschehen auch das vergangene Geschäftsjahr 2021 der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft Doch seit Beginn stellen die Landeskrankenhäuser durch bedachte, frühzeitig gesetzte Maßnahmen die gesundheitliche Regelversorgung der Bevölkerung auch bei hohem Covid-19-Patient:innenaufkommen sicher. Gleichzeitig konnte man pandemieunabhängige Unternehmensziele und Strategien konsequent weiterverfolgen. Die Stärke des Unternehmens zeigt sich zudem auch in Zahlen: 77.000 stationäre Patienten und Patientinnen, 510.000 Ambulanzfrequenzen, 5000 Mitarbeitende, ein Gesamtumsatz von 499,8 Millionen, 316 Millionen Euro Personalkosten.
Stabilität bewirken
Blieb die Pandemiesituation auch 2021 herausfordernd, so wurden trotzdem wesentliche Projekte erfolgreich umgesetzt: Am LKH Feldkirch ging die Makula-Ambulanz für die jährlich 5000 Eingriffe zur Behandlung der feuchten Makula-Degeneration in Betrieb. Die Generalsanierung der Bettenstationen des LKH Bludenz wurde fertiggestellt. Am LKH Rankweil wurden die Planungsarbeiten des Neubaus für die Erwachsenenpsychiatrie (Gesamtkostenvolumen: 50 Millionen Euro) abgeschlossen und mit dem ersten Bauabschnitt begonnen. Auch die Schwerpunktsetzung wurde kontinuierlich weiterverfolgt: Im Rahmen des Projektes „Zukunft LKH Bludenz“ wurden standortübergreifende Schwerpunktabteilungen in der Traumatologie/Unfallchirurgie sowie der Gynäkologie gebildet; die Verwaltungsdirektionen der LKH Bregenz und Hohenems wurden zusammengelegt.
Die Landeskrankenhäuser in Zahlen
Neben medizinischen und organisatorischen Schwerpunkten bildet auch 2021 wieder der transparente Zahlenteil das zentrale Element des Berichts: So erzielte die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft 2021 einen Umsatz in Höhe von 499,8 Millionen Euro (+4,6 Prozent), eine Erlössteigerung durch eine höhere LKF-Abrechnung (leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung). Lag der Personalaufwand im Jahr 2020 bei 306,0 Millionen Euro, stieg er 2021 aufgrund von Gehaltsabschluss inkl. Vorrückungen sowie Erhöhungen im Dienstpostenplan auf 316,4 Millionen Euro (+3,4 Prozent). Der Materialaufwand erhöhte sich aufgrund höherer Aufwände zur Bekämpfung der Coronapandemie (zum Beispiel Reagenzien für PCR Testungen, Schutzausrüstungen um 4,5 Prozent auf 112,6 Millionen Euro. Die Abschreibungen blieben annähernd unverändert gegenüber dem Vorjahr und liegen auch 2021 bei 27,3 Millionen Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Vergleich zu 2020 um 9,2 Prozent. Die Ertragssteigerung konnte die höheren Aufwände kompensieren, wodurch sich das Betriebsergebnis gegenüber dem Jahr 2020 um 1,6 Millionen Euro verbesserte.
Zusätzliche Verantwortung
Erste Verantwortung bleibt die Sicherstellung der medizinischen Versorgung, doch haben sich mit den Herausforderungen der Pandemie auch die Managementaufgaben der Betriebsgesellschaft erweitert: So richtete das Personalmanagement 2021 einen häuserübergreifenden Mitarbeiter:innenpool für die Dienstplansicherheit ein und widmete sich weiterhin Themen wie Rekrutierung, Skill-Grade-Analyse und Ausbildung für Ärzt:innen und Pflege. Die Unternehmenskommunikation leistete intern wie extern durch gezielte Information Aufklärungsarbeit und startete mit Planungsarbeit für die Rekrutierungskampagne „Mein Job fürs Leben“. Neben der Beschaffung von modernster Medizintechnik sowie aufwändigen Ausschreibe- und Neuvergabeverfahren blieb die Gesamtverantwortung für das zentrale Krisenlager für ganz Vorarlberg beim Einkaufsmanagement; das Krisenmanagement oblag weiterhin dem Qualitätsmanagement. Die Finanz- und Controllingabteilung verantwortete die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit und zusätzlich das zentrale Covid-19-Monitoring für die Spitäler des Landes. Das IT-Management verfolgte sowohl unter anderem die Erhöhung der IT-Sicherheit sowie die „Digitalisierungsstrategie“ weiter.
Kräftekonzentration
Ein wesentlicher Meilenstein für den Erfolg 2021 war erneut der starke Zusammenhalt. „Die Coronapandemie hat auch 2021 alles überschattet. So mussten die coronabedingten Verschiebungen von Behandlungen und Operationen aus dem Jahr 2020 nachgeholt werden, gleichzeitig war durch die Coronawellen im Jahr 2021 die Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Ohne den unglaublichen Einsatz der Mitarbeiter:innen in den fünf Landeskrankenhäuser, in den Tochterunternehmen MPAV und CSV wäre die hochqualitative Gesundheitsversorgung nicht aufrecht zu erhalten gewesen, ohne die Motivation in den Pflegeschulen die Pflegeausbildung nicht möglich. Wir bedanken uns bei den Mitarbeiter:innen für die Flexibilität und das Durchhaltevermögen. Die wichtigste Kraft in der Gesundheitsversorgung bleiben alle in Gesundheits- und Sozialberufen tätigen Menschen – und ihr Zusammenhalt. Sie sind unsere größte Stärke“, betonen Gerald Fleisch und Primar Peter Fraunberger.
Literarischer Beitrag von Maya Rinderer
Auch 2021 bleibt der LKH-Geschäftsbericht einer Tradition treu: Der diesjährige literarische Beitrag stammt von der Vorarlberger Autorin Maya Rinderer. Es geht um Wut, Schmerz und Angst, um Verletzlichkeit, um die Erfahrung von Hilfe. Es geht um Tod und auch um Heilung. Auf berührende Weise illustriert die Autorin fünf Frauenschicksale nach Krebserkrankung. Sie thematisiert Gesundheit und Krankheit – (Über-)Leben und Sterben, Stärke unter extremen Bedingungen, und „eine Kraft im Kern dieser Erfahrung, die nicht zum Schweigen gebracht werden sollte.“
Geschäftsbericht zum Download
Online-Geschäftsbericht 2021 der Vorarlberger Landeskrankenhäuser zum Download unter: landeskrankenhaus.at/geschaeftsbericht
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