Zum Amüsement der politischen Konkurrenz zerlegen sich die Sozialdemokraten derzeit gegenseitig, mit beachtlicher Vehemenz und mit der Peinlichkeit, dass sich nicht weniger als 73 Personen für den Parteivorsitz bewerben wollen. Das zeigt, dass es in der SPÖ längst nicht mehr um den Richtungsstreit zweier Lager geht; die Sozialdemokraten haben nicht das Problem zweier unterschiedlicher Meinungen, sondern vielmehr das Problem, dass es in der Partei mittlerweile keine zwei gleichen Meinungen mehr gibt. Die amtierende Parteichefin sagt in einem Video übrigens, sie sehe die kommenden Wochen als Chance, „die Debatten, die uns als Bewegung lähmen, endgültig zu beenden“. Klar. Eine Chance. Situation einwandfrei beschrieben.