Warum KI uns zwingt, uns neu zu bestimmen.
Nach meinem ersten Artikel (Der Weg in die Überflüssigkeit, nachlesbar auf themavorarlberg.at) habe ich zahlreiche Rückmeldungen erhalten. Offenbar habe ich damit einen Nerv getroffen – viele berichteten von Unsicherheit, schlaflosen Nächten, Panikgefühlen. Diese Resonanz hat mich nicht überrascht, wohl aber ihre Intensität und die Vielzahl der Reaktionen.
Denn die Angst, die viele Menschen derzeit spüren, ist längst kein individuelles Phänomen mehr. Sie hat sich tief in das kollektive Bewusstseinsfeld eingeschrieben. Sie begegnet uns in ganz unterschiedlichen Gestalten – und wir Menschen haben traditionell keinen konstruktiven Umgang mit Ängsten, vor allem nicht mit diffusen, schwer benennbaren.
Es ist die Vorahnung, dass etwas Grundlegendes aus den Fugen gerät. Dass ein über Jahrhunderte gewachsenes Gesellschaftssystem – und mit ihm unser Selbstverständnis als Menschen – an seine Grenzen stößt und zerfallen muss, bevor es in einer neuen Gestalt wieder erstehen kann.
Unsere Vorstellung von Zukunft lässt sich nicht mehr als Linie denken, die sich einfach verlängert – sie hat sich von der Achse gelöst. Früher konnten wir Kindern mit gutem Gewissen raten, ein Handwerk zu erlernen – „weil man gute Handwerker immer brauchen wird“. Oder wir ermutigten sie zu einem Studium, im Vertrauen darauf, dass es die Grundlage für ein gelingendes Leben bietet.
Heute ist dieses Vertrauen zerbrochen. Die meisten Entscheidungsträger